Krebstherapie setzt auf Blutplättchen

pte20190211001 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Neue Krebstherapie setzt auf Blutplättchen

Australische Wissenschaftler entwickeln innovatives Medikament für effektivere Chemotherapie

(pte001/11.02.2019/06:00) – Eine unerwartete Entdeckung bei einer
vorklinischen Studie zu Blutplättchen könnte laut Forschern des Baker
Heart and Diabetes Institute http://baker.edu.au einen neuen Ansatz zum Zerstören schwer zu behandelnder Krebszellen
liefern. Damit liege möglicherweise ein neuer Ansatz zur gezielten
Behandlung einer Reihe von Krebserkrankungen ohne gravierende
Nebenwirkungen vor. Das Team um Karlheinz Peter hat die Entdeckung bei
der Erforschung aktivierter Blutplättchen bei Herzerkrankungen gemacht.

Neue Chemo als Ziel

Peter erforscht bereits seit vielen Jahren Blutplättchen. Dabei handelt
es sich um kleine Blutzellen, die vor allem für die Blutgerinnung
zuständig sind. Bei neuen Experimenten beobachtete der Forscher, dass
sich Blutplättchen, vor allem aktivierte Blutplättchen, in der Umgebung
einer Vielzahl von Tumoren ansammeln. Basierend auf diesen
Erkenntnissen, hat das Team jetzt für die frühe Erkennung und Behandlung
von Krebs ein neues Chemotherapeutikum entwickelt.

"Wir haben nachgewiesen, dass wir aktivierte Thrombozyten für die
Entdeckung von Tumoren mit bildgebenden Technologien darstellen können,
die wie Ultraschall oder PET/CT bereits klinisch eingesetzt werden", so
Peter. Dem Forscher nach hat dieser Ansatz großes Potenzial für die
Diagnose und Behandlung einer ganzen Reihe von Krebserkrankungen. Damit
stehe vor allem für schwierig zu behandelnde Erkrankungen, denen
spezifische Marker für eine Therapie mit einer konventionellen Chemo
fehlen, ein neuer Behandlungsweg zur Verfügung.

Brustkrebs im Fokus

Zu den von Peter erwähnten Krebserkrankungen gehört zum Beispiel
Brustkrebs. Es bestehe vor allem auch die Möglichkeit, hohe
Konzentrationen eines Medikaments gezielt zur Behandlung von Tumorzellen
einzusetzen. Dabei würden die Nebenwirkungen und auch das Tumorwachstum
verhindert. Die Forscher haben das Medikament jetzt zum Patent
angemeldet. Derzeit wird an der Finanzierung von groß angelegten
klinischen Studien gearbeitet. Die Forschungsergebnisse wurden in
"Theranostics" veröffentlicht.