Krankheiten durch Haustiere einfach vermeidbar

Krankheiten durch Haustiere einfach vermeidbar

Über 500 Studien geben Tipps für Familien und Immungeschwächte

Hunde: Welpen übertragen häufiger (Foto: Jewgenia Stasiok/pixelio.de)
Hunde: Welpen übertragen häufiger (Foto: Jewgenia Stasiok/pixelio.de)

Columbus (pte002/22.04.2015/06:05) –

Familien könnten sich besser vor risikoreichen Krankheiten, die von
Haustieren übertragen werden, schützen, wenn Tierärzte häufiger mit
Humanmedizinern in Kontakt treten würden. Zu diesem und weiteren
Ergebnissen ist eine großangelegte Forschungsarbeit der Ohio State
University http://osu.edu gekommen, bei der aus über 500 Studien ermittelte Informationen zu einem Guide für Familien aufbereitet wurden.

Jungtiere oft gefährlicher

E.Coli und Würmer sind unter den 20 am häufigsten
verzeichneten Befällen, die durch die eigenen Haustiere an den Menschen
übertragen werden. Besonders gefährdet sind Alte, junge Kinder,
Schwangere und Menschen mit geschwächten Immunfunktionen. "Studien
zeigen, dass die meisten Tierärzte und auch Humanmediziner mit ihren
Patienten nicht oft genug über die Risiken der Krankheiten reden", so
Jason Stull, Veterinärmediziner an der Ohio State. Er rät, dass Ärzte
viel öfter mit Veterinären kommunizieren sollten, um Einzelfälle zu
diskutieren.

"Wir haben schon mit Eltern zusammengearbeitet, die ein
Kind hatten, das sich oft in medizinischer Behandlung befand und
deshalb wenig Kontakt zu Gleichaltrigen hatte. Sie wollten ihm einen
Welpen zum Stärken der sozialen Fähigkeiten schenken – doch das wäre
gefährlich gewesen, denn junge Tiere übertragen Organismen, die
erwachsene Hunde zum Beispiel nicht übertragen", erklärt Stull. Also
riet das Team dem Elternpaar, dass ein ausgewachsener Hund die bessere
Entscheidung für das Kind wäre.

Risikoreiche Reptilien

Generell ergibt die Zusammenfassung der Studien einige
wertvolle Tipps, die das Risiko einer Erkrankung durch Tiere mindern
sollen. Neben dem regelmäßigen Händewaschen und dem Verhindern des
Gesichtleckens, wird für immungeschwächte Menschen empfohlen, Reptilien
und Amphibien zu meiden. Sie zählen zu den risikoreichen Spezien. "Im
Grunde genommen geht es immer auch darum, dass sich eine Familie den
Voraussetzungen entsprechend das richtige Haustier aussucht", erklärt
Stull abschließend.

Das Tragen von Handschuhen beim Säubern der Käfige oder
beim Ausputzen des Aquariums sollten ebenso selbstverständlich sein.
Auch Menschen können Tiere anstecken. So kommt zum Beispiel das
gefährliche MRSA vom Menschen, wird an das Tier übertragen und dieses
wiederum überträgt es wieder an einen anderen Menschen. Alle Tiere
sollten deshalb regelmäßig von einem Tierarzt untersucht werden.