Kampf gegen HIV

Kampf gegen HIV: Neuer Ansatz für Impfung geplant

DNA bei Affen erfolgreich verändert – Versuche beim Menschen ab 2016

Aids-Schleife: Hoffnung auf völlig neuen Impfstoff (Foto: pixelio.de, Rike)
Aids-Schleife: Hoffnung auf völlig neuen Impfstoff (Foto: pixelio.de, Rike)

La Jolla (pte007/19.02.2015/10:36) –

Ein radikal neuer Ansatz bei Impfungen schützt Affen laut einer Studie des Scripps Research Institute http://scripps.edu vollständig vor HIV. Impfstoffe sind normalerweise darauf ausgerichtet,
das Immunsystem bei der Bekämpfung einer Infektion zu unterstützen. Das
Team um Michael Farzan hat jedoch die DNA der Tiere verändert, um den
Zellen Eigenschaften zu verleihen, die ihnen einen Kampf gegen das Virus
ermöglichen.

DNA-Sektion in Muskelzellen

Die Forscher sind von diesem Forschungsansatz überzeugt
und hoffen, bald mit Tests an Patienten beginnen zu können. Laut
Experten wie Nancy Haigwood von der Oregon Health & Science
University http://www.ohsu.edu/xd ist dieser Ansatz eine ernsthafte Überlegung wert. Für das Verfahren
wird Gentherapie eingesetzt, um eine neue DNA-Sektion in gesunde
Muskelzellen einzubringen.

Diese Sektion enthält die Informationen für die
Produktion von Hilfsmitteln zur Neutralisierung von HIV, die dann
permanent ins Blut abgegeben werden. Experimente mit Affen haben
ergeben, dass die Tiere mindestens 34 Wochen lang vor allen Arten von
HIV geschützt waren, wie "Nature" http://nature.com berichtet.

Da auch ein Schutz gegen sehr große Virusmengen gegeben
war, die jenen entsprechen, die bei chronisch infizierten Patienten
auftreten, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch eine
Behandlung bei HIV-Patienten sinnvoll sein könnte. Farzan zufolge sind
die Forscher damit näher an einem umfassenden Schutz als bisher jeder
andere Ansatz.

Langzeitfolgen nicht abschätzbar

HIV-Impfstoffe waren bislang immer wieder
Schwierigkeiten ausgesetzt, da sich das Virus so rasch verändert. Der
neue Impfstoff zielt jedoch auf Bereiche ab, die HIV nur schwer
verändern kann. Laut Farzan besteht der Hauptvorteil des neuen Ansatzes
darin, dass er wirksamer als jeder Antikörper ist. Es gibt jedoch
Sicherheitsbedenken. Nach einer normalen Impfung reagiert das
Immunsystem nur nach einer Bedrohung.

Die Gentherapie verwandelt die Zellen in Fabriken, die
permanent künstliche Substanzen zur HIV-Abtötung produzieren. Die
Langzeitwirkungen dieses Eingriffes sind derzeit nicht bekannt. Die
Wissenschaftler planen innerhalb des nächsten Jahres erste Tests mit
Patienten, die mit HIV infiziert sind, aber nicht mit konventionellen
Medikamenten behandelt werden können.