Kakerlaken tappen sexhungrig in tödliche Falle

Synthetisches Pheromon als erfolgreiches Insektizid

 
Geneva/New York (pte, 18. Feb 2005 15:52) – Um der immer größer
werdenden Heerschar von Kakerlaken den Garaus zu machen, haben Forscher
der Cornell University http://www.cornell.edu eine Sexfalle für die
ungebetenen Insekten entwickelt. Die männlichen Kakerlaken werden mit
einem synthetischen Pheromon des Weibchens angelockt, dieses führt
allerdings zu einem tödlichen Pathogen, das die Männchen mit in ihre
Kolonie nehmen, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Science
http://www.sciencemag.org .

Die Team um Wendell Roelofs hat in ersten Versuchen erfolgreich den
Sexlockstoff, der sozusagen die Bereitschaft zur Paarung andeutet,
synthetisch herstellen können. Die Verwendung von Sex-Pheromonen als
Insektizide ist nicht neu. Bisher hatte es in erster Linie am passenden
Köder gemangelt. „Es geht darum die deutsche Kakerlake, eine der
größten Schädlinge weltweit zu bekämpfen“, so Roelofs. Zu den
schwierigsten Aufgaben der Forscher zählte es, das Organ zu finden, wo
diese Pheromone produziert werden. Dann galt es, den chemischen Stoff
zu identifizieren, der die männlichen Kakerlaken so zur Raserei bringt.

Die Deutsche Schabe (Blatella germanica) ist sehr häufig vertreten und
lebt hauptsächlich innerhalb der Häuser. Sie ist relativ klein und hat
einen kurzen Lebenszyklus von drei bis acht Monaten, der abhängig von
der Temperatur ist. Das Weibchen der Schabe trägt seine Eipakete mit 20
bis 40 Eiern ca. vier bis fünf Wochen lang mit sich herum und legt sie
dann kurz vor der Brut wahllos ab. Schaben können Erreger von
bakteriellen und viralen Erkrankungen wie Durchfall, Lepra,
Dickdarmentzündungen, infektiöse Hepatitis, Milzbrand, Salmonellen,
Tuberkulose und Pilzerkrankungen übertragen. Kot, Haut bzw. Erbrochenes
der Schabe sind verantwortlich für Allergien. Hausstaubmilben und
Schaben sind die häufigsten Gründe für Insekten-Allergien. Allein in
den USA zeigen zehn bis 12 Prozent der Bevölkerung allergische
Reaktionen auf Schaben.