Japanische Forscher entdecken 15 neue Planeten
Kepler-Weltraumteleskop: Suche nach erdähnlichen Planeten (Foto: nasa.gov) |
Tokio (pte015/12.03.2018/13:52) –
Forscher des Tokyo Institute of Technology’s Department of Earth and Planetary Sciences http://educ.titech.ac.jp haben 15 neue Planeten entdeckt. Unter diesen "Roten Zwergen" befindet
sich eine sogenannte "Supererde", auf der Vorkommen von flüssigem Wasser
vermutet werden. Die Erkenntnisse entstammen Daten der zweiten Mission
des Kepler-Weltraumteleskops und Beobachtungen von bodengestützten
Teleskopen auf Hawaii und Teneriffa.
Wasser und nicht zu heiß
"Auch für uns ist die Erforschung weiterer Exoplaneten
sehr interessant. Es handelt sich ein Stück weit um Grundlagenforschung,
um herauszufinden, wie unser Sonnensystem funktioniert", verdeutlicht
Philipp Eigmüller, Experte vom Institut für Planetenforschung am
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt http://dlr.de , gegenüber pressetext.
Laut dem Forscher-Team unter der Leitung von Teruyuki
Hirano ist der hellste nun gefundene Rote Zwerg, K2-155, rund 200
Lichtjahre von der Erde entfernt. Dieser wiederum wird von drei
Supererden umkreist. Die äußerste dieser Supererden, K2-155d, könnte
sich nahe genug seines Wirtssternes befinden, was darauf schließen
lässt, dass die vorzufindenden Temperaturen nicht zu heiß und nicht zu
kalt für Wasservorkommen sind, er also bewohnbar wäre. K2-155d
übersteigt in seiner Größe die Erde um das 1,6-Fache.
Rote Zwerge zeichnen sich durch ihre geringe Größe und
eine Oberflächentemperatur von unter 3.700 Grad Celsius aus. Sie sind
für die Forschung von großem Interesse, da sie Aufschluss über die
Entwicklung von Planetensystemen geben. Es handelt sich um Exoplaneten,
die sich außerhalb des gravitativen Einflusses der Sonne, jedoch
innerhalb des Einflusses eines anderen Sterns befinden. Sie leuchten so
lichtschwach, dass kein einziger von ihnen mit bloßem Auge von der Erde
aus zu sehen ist. Etwa drei Viertel aller Sterne gehören zu dieser
Sternklasse.
Weitere Studien notwendig
"In unseren Simulationen sind wir davon ausgegangen,
dass die Atmosphäre und die Zusammensetzung der Planeten erdähnlich
sind. Es gibt jedoch keine Garantie, dass dies auch so ist", gibt sich
Hirano zurückhaltend. Um verlässliche Aussagen über den Radius und
vorherrschende Temperaturen zu machen, seien weitere Studien nötig.
Ohnehin sind die Roten Zwerge Hirano nach bislang noch nicht ausgiebig
genug erforscht worden und würden "spannende Erkenntnisse in der
Forschung über Exoplaneten" beherbergen.
Die Forscher vermuten, dass Planeten, die Rote Zwerge
umkreisen, auffällig ähnliche Charakteristika wie Planeten unseres
Sonnensystems aufweisen. Die Experten heben hervor, dass sich große
Planeten vor allem um Sterne mit hohem Metallgehalt drehen. "Wir konnten
nachweisen, dass dies auch bei den entdeckten Roten Zwergen der Fall
ist", gibt Hirano bekannt. Gleichzeitig gibt er sich optimistisch. Im
April dieses Jahres soll der NASA-Satellit TESS in den Weltraum
befördert werden. "Dies wird die Nachbeobachtung von Exoplaneten
erheblich erleichtern, einschließlich der Untersuchung von Atmosphären
und der Bestimmung der genauen Umlaufbahn", erläutert Hirano. Und auch
Eigmüller heißt den Start des Satelliten willkommen: "Wir freuen uns
darauf, TESS wird sehr aufschlussreiche Daten liefern."