15.01.2009 Im Dienste des Verbrauchers – 12 Fragen an Jean Pütz …

1. Wenn Sie das Wort Verbraucherschutz hören, woran denken Sie zuerst?

An mich und an die vielen Menschen, die sich nicht so leicht wie ich Informationen für ihren Konsum beschaffen können. Deshalb war es stets mein Anliegen vor allem Hintergrundwissen zu vermitteln, das den Verbraucher nicht völlig abhängig von der übermächtigen Werbung macht.

2. Welche Erfolge im Verbraucherschutz fallen Ihnen spontan ein?
Dass es organisiere Verbraucherschutzverbände gibt die möglichst objektive Informationen bieten, sodass, wenn der Verbraucher will, Hilfe erhält, auch durch glaubwürdige Tests und allgemein zugängliche Informatiomen. Dabei schätze ich ganz besonders die “ Stiftung Warentest.

3. Wo sind Sie beim Lebensmitteleinkauf am ehesten anzutreffen:  im Tante-Emma-Laden, im Discounter, im Biomarkt, im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt?
Ich habe keine direkten Vorlieben, suche bei Obst und Gemüse besonders die Frische, egal welcher Laden sie mir bietet, dabei bin ich kein Bioladen-Fetischist, sehe aber die ökologische Bedeutung dieses Vertrieb Weges, und nehme ihn daher öfters wahr. Fleisch kauf ich meist beim Fachmann, dem Metzger und nicht im Discounter oder Supermarkt. Totzdem schätze ich Aldi, als Wettbewerbsfaktor, weil der dafür sorgt, dass sich auch kleine Leute  zu erschwinglichen Preisen einigermaßen gesund ernähren können

4. Was essen und was trinken Sie am liebsten?
In meinem fortgeschrittenen Alter bedarf es einer besonderen Essensstrategie, nicht umsonst haben meine Altersgenossen häufig extermes Übergewicht. Dieser Tatsache habe ich einen speziellen Artikel in dieser Rubrik gewidmet.  Ein Geheimnis möchte ich aber noch verraten: Ich habe bereits vor mehr als 15 Jahren ( veröffentlicht in 2 damaligen Hobbythek-Sendungen) die segensreiche und immunstärkende Wirkung des probiotischen Jogurts erkannt,, sozusagen vorwissenschaftlich.. Damit habe ich nicht nur meine starke Heuschnupfenallergie besiegt, sondern bin auch ghesundheitlich sehr widerstandsfähig geworden. Selbstgemachter Magerjoghurt – bis zu 300 ml-, gehört zu meinem Frühstück unweigerlich dazu, auch heute noch.
Getränke: Selbst verdünnte frische Obstsäfte, Mineralwasser  Medium auch aus dem Wasserhahn, Wein und Bier, in geringem Masse Höherprozeniges und Liköre.

5. Was ist Ihnen bei der Auswahl eines Produktes (von A wie Auto bis Z wie Zahnbürste) wichtig? Vielleicht nennen Sie ein konkretes Beispiel..
Beim Auto: Sicherheit und seit 30 Jahren keinen Privatwagen mit einem Kraftstoffverbrauch über 7 Liter. So fahre ich seit fast 10 Jahren eines der ersten 3 Literautos, einen Smart.
Elektrische Energie  im großen Stil in in Wärme umzusetzen halte ich für einen Frevel, weil die Mammut- Kraftwerke, weit entfernt von Wärmebedarfs Zentren, nur 30-35% der eingesetzten Primärenergie in Strom umsetzen können. In meinem 6 Familienhaus in Köln besteht die Heizung daher aus einem Kleinheizkraftwerk. Das im Heizbetrieb 5,5 KW Strom erzeugt. Damit, und einer erheblich verbesserten Wärmedämmung habe ich schon in den 70er Jahren den Energiebedarf des gesamten Altbaus ( Baujahr 1902) auf 1/5 tel gesenkt. usw…

6. Wo liegen Ihre Stärken als Verbraucher?
Bin als Überzeugungstäter energiebewusst, kaufe nie etwas aus Prestigegründen, bin Preis- und Qualitätsbewusst, weiß was ich will !

7. Wo liegen Ihre Schwächen als Verbraucher?
Habe selten Zeit mich ausreichend zu informieren,

8. Was ärgert Sie als Verbraucher am meisten?
Die Qulität der meisten Hotlines ist „unter aller Sau“, gleiches gilt für den Onlinezugang zur Deutschen Bahn, insbesondere für Leute, die den Umgang mit dem Computer und Internet nicht in der Schule gelernt haben. Auch die meisten Bedienungsanleitungen für schwierig erklärbare Güter sind eine Katastrophe. Als Ärgernis empfinde ich ebenfalls, dass Firmen, die Telefondienste Call by Call anbieten, nicht gezwungen werden den Preis des Tarifs vor dem Gespräch anzugeben, technisch ist das ohne weiteres und minimalen Zusatzkosten für den Provider möglich. So wird dem legalen Betrug Tür und Tor geöffnet..
Peinlich sind auch TV Quizze mit angebliche Gewinnversprechen der, vor allem privaten, Fernsehsender, die sich mit 50 € Cent pro Anruf ( ab 24 Uhr mit entblößter Brust der Moderatorin ) teilfinanzieren, da machen nur diejenigen mit, die es sich eigentlich nicht leisten können. Die gestellten Fragen sprechen für sich selbst: an welchem Fluss liegt „Köln am Rhein“?

9. Wie müsste ein Unternehmen aussehen, das beispielhaft auf die Wünsche der Konsumenten eingeht?
Den Verraucher nicht als „Melkkuh“ ansehen, und nachhaltige Produkte in jeder Hinsicht anbieten, auf Ramsch verzichten.

10. Glauben Sie, dass Sie mit Ihrem Konsumverhalten etwas Positives bewirken und Politik beeinflussen können?
Ja, vor allem früher und heute durch verbrauchernahe Veröffentlichungen

11. Ist Konsum für Sie heute eher eine Last oder auch Vergnügen?
Man kann nicht sagen, dass er mir gesteigerte Lust bereitet aber durchaus manchmal Vergnügen, auch weil ich gelegentlich streitbar bin und mich nicht gerne vorführen lasse.

12. Wie lautet Ihr persönliches Motto als Verbraucher?
Ich schätze das kölsche Grundgesetz:
„jede Jeck ist anders“
„watt fott es, es fott“
„et hätt noch emmer joot jejange“
Und
Sei auf der Hut
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist wichtig