Chevy Chase (pte/09.10.2006/06:00) – Wissenschaftler des Howard Hughes
Medical Institute http://www.hhmi.org haben ein neues Verfahren zur
Förderung der Knochenbildung entdeckt. Mit diesem neuen Verfahren
sollen sich die Hoffnungen auf einen Behandlungsansatz gegen
Osteoporose deutlich erhöhen. Es gelang, die Knochenmasse von Mäusen
durch die Optimierung der Struktur eines körpereigenen Proteins massiv
zu steigern. Die erforderlichen Veränderungen sind so minimal, dass
auch beim Menschen nur geringe Nebenwirkungen auftreten sollten. Die
Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Developmental Cell
http://www.developmentalcell.com
Bei Wirbeltieren werden permanent Knochen gebildet und während der
gesamten Lebensdauer auch wieder abgebaut. Osteoklasten sind für den
Abbau verantwortlich, Osteoblasten für den Aufbau. Im Idealfall
befinden sich diese beiden Zellarten in einer perfekten Balance und
ermöglichen damit die Aufrechterhaltung der Knochenmasse. Wird dieses
Gleichgewicht gestört und mehr Knochenmasse abgebaut als gebildet, kann
es zu einer Osteoporose-Erkrankung kommen.
Dem Team um Gerald Crabtree gelang es, die Balance durch die
Modifizierung der Struktur des Proteins NFATc1 zu beeinflussen. Ihre
Arbeit wurde durch Berichte angeregt, wonach Patienten, die das
Immunsuppressivum Cyclosporin erhielten, zu einem Verlust der
Knochenmasse neigten. Dieses Medikament ist dafür bekannt, dass es die
Form und Funktion der NFATc-Proteine verändert. Die Forscher
modifizierten NFATc1 bei Mäusen derart, dass es leichter in die
"Kommandozentrale" der Zellen gelangen konnte und so um rund zehn
Prozent aktiver wurde als normalerweise. Dadurch wurde die Produktion
von großen Mengen neuen Knochens angeregt.
Die Analyse ergab, dass das Gewebe der Tiere eine erhöhte Anzal von
beiden Arten der Knochenzellen enthielt. Die erhöhte Produktion der
Osteoblasten entsprach nie genau jener der Osteoklasten. Aus diesem
Grund wurde mehr Knochenmasse gebildet als abgebaut. Diese
Forschungsergebnisse legen nahe, dass NFATc1 die Produktion von
Osteoblasen anregte, die ihrerseits zur Freisetzung von Cheokinen
führte, die die Entstehung von Osteoklasten fördern. Von Osteoporose
sind in Großbritannien laut BBC rund drei Mio. Menschen betroffen. Die
charakteristische Brüchigkeit der Knochen ist jährlich für 230.000
Knochenbrüche in Großbritannien verantwortlich.