Höhere Bestrahlungsdosis nicht gleich effizienter
Männer: Höhere Dosis ist nicht gleich besser (Foto: pixelio.de, Roland Peter) |
Philadelphia (pte021/29.03.2016/10:30) –
Das Erhöhen der gesamten Bestrahlungsdosis bei Patienten mit
nicht-metastasiertem Prostatakrebs erhöht den langfristigen
Behandlungserfolg nicht, wie Forscher der Thomas Jefferson University http://jefferson.edu herausgefunden haben. Neue Verfahren ermöglichen Ärzten, höhere Dosen mit weniger Nebenwirkungen zu verabreichen.
Kombination von Therapien
Das Team um Robert Den analysierte die Daten von zwölf
randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt 6.884 Teilnehmern,
die mit externer Bestrahlung gegen nicht-metastasierten Prostatakrebs
behandelt wurden. Durch die Zusammenführung der Daten wurden Trends
sichtbar, die in den einzelnen Studien nicht erkennbar waren. Die
Forscher konzentrierten sich dabei nicht auf den PSA-Test, der
normalerweise für eine Beurteilung der Verbesserung des
Gesundheitszustandes herangezogen wird, sondern auf langfristige
Entwicklungen wie das Entstehen von Metastasen und das Sterben an den
Folgen der Erkrankung.
Die PSA-Werte sanken bei einer Erhöhung der
Bestrahlungsdosis. Die Zahl der Patienten, die überlebten, wie auch das
Auftreten von Metastasen veränderten sich wie andere Werte jedoch nicht.
Die Erhöhung der Dosis stand nicht mit einer erhöhten Toxizität der
Therapie in Zusammenhang. Vor diesem Hintergrund gehen die Experten
davon aus, dass die derzeitigen Therapieformen sicher sind. Laut Den
sollten für die Verbesserung der Überlebenschancen weitere
Behandlungsansätze in Kombination mit Strahlentherapie eingesetzt
werden.
Heilungschancen neu beurteilen
Laut Adam Dicker, dem Leiter des Instituts des Sidney
Kimmel Medical College der Thomas Jefferson University, legt die
aktuelle Studie nahe, dass der PSA-Test als Grundlage für die
Heilungschancen eines Patienten nicht so nützlich sein dürfte, wie
bisher angenommen. Die im "American Journal of Cancer Oncology" http://journals.lww.com/amjclinicaloncology/Pages/default.aspx veröffentlichten Forschungsergebnisse seien daher für das Design von
klinischen Studien und die Bewertung von Forschungsergebnissen von
großer Bedeutung.