Hightech-Infrarot zeigt Handschrift antiker Gemälde
Nicht-invasive Ermittlung verborgener Schichten und Farben möglich
Deckenfreske: Verfahren zeigt Geheimnisse (Foto: pixelio.de, Michael Lorenzet)
Florenz (pte014/24.08.2012/10:25) – Wissenschaftler an dem zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto Nazionale di Ottica http://www.ino.it haben ein neues Infrarot-Verfahren zur Untersuchung antiker Kunstwerke entwickelt. Die "Thermal Quasi- Reflectography" ermöglicht eine nicht-invasive Ermittlung der verborgenen Schichten von Gemälden und Erkenntnisse über die Art der verwendeten Farben.
Maltechniken auf der Spur
"Die von uns angewandte Technik beruht auf Bestrahlungen im mittleren Infrarotbereich bei einem Abstand von drei bis fünf Mikron", so Projektleiter Luca Pezzati vom Istituto di Ottica auf Nachfrage von pressetext. Damit würden unterschiedlliche Farbschichten und die von verschiedenen Künstlern verwendeten Maltechniken aufgedeckt.
"Besonders erfolgreich ist das Verfahren des Medio-IR bei Wandfresken, wo herkömmliche Infrarottechniken im Abstand von 0,8 bis 2,5 Mikron weniger wirkungsvoll sind", so der italienische Wissenschaftler. Diese Erkenntnisse hätten wegen ihres innovativen Charakters bereits großes Interesse in der internationalen Fachwelt wie beispielsweise Smithsonian oder New Scientist hervorgerufen.
Mittelalterliche Fresken analysiert
Die Untersuchung wurde in Zusammenrabeit mit dem Opificio delle Pietre in Florenz sowie Mitarbeitern der Universitäten von Verona und Aprilia durchgeführt. Als Testobjekte dienten zwei mittelalterliche Fresken: Die Zavatteri in der Teolinda-Kapelle im Dom von Monza und die Wiederauferstehung von Piero della Francesca im Museo Civico in Sansepolcro. Einzelheiten sind im Fachblatt "Optics Express" nachzulesen.