Google Maps stößt auf chinesische Grenzen
Kartendienst droht ohne vorschriftsmäßige Lizenz Abschaltung
Peking (pte013/31.03.2011/10:46) – Googles Kartendienst Google Maps droht die Verbannung aus China. Die andauernden Konflikte mit der chinesischen Regierung weiten sich damit auf ein weiteres Service des Internetkonzerns aus. Seit dem Vorjahr schreibt die Volksrepublik eine Lizenzierung von Web-Kartendiensten vor. Auf Nachfrage von pressetext war keine Stellungnahme von Google erhältlich. Bisher hat das zuständige Amt in China von dem Technologieriesen laut Bloomberg aber keinen entsprechenden Genehmigungsantrag erhalten. Heute, Donnerstag, läuft die Frist dafür ab.
Zensur Voraussetzung
Welche Sanktionen die chinesische Regierung durchsetzen wird, wenn Google keinen Antrag für Google Maps einbringt, bleibt wohl bis 1. Juli offen, bevor "behördliche Maßnahmen" ergriffen werden. Zu den möglichen Schritten zählt Medienberichten zufolge aber auch die Abschaltung in der Volksrepublik. "Wir prüfen die Vorschriften, um deren Auswirkungen auf unsere Kartendienste in China zu verstehen", wird Google zitiert. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht mehr.
China hat Online-Kartendienste ins Visier genommen, um "illegale" Services zu unterbinden und sensible Informationen vertraulich zu halten. Eine entsprechende Zensurierung der Inhalte ist vorgeblich eine Voraussetzung für den Erhalt einer Genehmigung. Mittlerweile wurden offenbar mehr als 100 Lizenzen an Mapping-Anbieter vergeben. Zensur und Cyberattacken aus der Volksrepublik hatten schon im Vorfeld für heftige Kontroversen zwischen den Chinesen und Google gesorgt. Davon sind auch andere Webkonzerne wie etwa Facebook betroffen