„Gib mich die Kirsche“

Ob süß oder sauer „Gib mich die Kirsche“
– Sommerzeit ist Kirschenzeit. Noch bis August haben die leckeren
Früchte Saison. Während Süßkirschen am besten pur schmecken, sind
Sauerkirschen ideal für die Zubereitung von Quarkspeisen, Saft, Kompott
oder Kuchen. Das Steinobst passt zu Waffeln, Milchreis und Eis, aber
auch zu pikanten Gerichten. So bekommen Entenbrust, Rindersteak,
Schweinefilet oder Salate mit einer herbsäuerlichen Sauerkirschsoße eine
besondere Note. Zudem können die Früchte hervorragend als Konfitüre
eingemacht werden. Sie lassen sich leichter entsteinen, wenn man sie
vorher einige Minuten ins Gefrierfach legt.

Die Kulturformen der Süßkirsche sind im Schwarzmeerraum beheimatet. Es wird zwischen den weichfleischigen Herzkirschen und den festfleischigen, aromatischen
Knorpelkirschen unterschieden. Zudem werden noch „Brennkirschen“
angebaut, die vor allem zur Herstellung von Kirschwasser verwendet werden. Hauptlieferant ist die Türkei, gefolgt von Spanien, Griechenland, Italien und Frankreich. Auch Deutschland ist eines der weltweit größten Anbauländer für das beliebte Steinobst, wobei die Hälfte der Produktion aus Baden-Württemberg stammt.

Die Sauerkirsche dagegen kommt ursprünglich aus Westasien und Südeuropa. Bei
den echten Sauerkirschen (Morellen) sind die dunkeln, weichfleischigen
„Weichseln“ und die bunten „Amarellen“ von Bedeutung. Hier sind
Hauptlieferländer Ungarn, Polen, Tschechien und Serbien. Ein Drittel der
deutschen Sauerkirschen kommt aus Rheinland-Pfalz. Die Kirsche enthält
wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen sowie
Provitamin A, B-Vitamine, Vitamin C und E.

Achten Sie beim Einkauf auf Qualität. Die Früchte sollten voll ausgereift sein und eine
feste glatte Haut ohne Verletzungen haben. Süßkirschen müssen einen
Stiel haben. Je grüner und glatter der Stiel, desto frischer ist die
Frucht. Beim Transport nach Hause ist Vorsicht geboten, da das Steinobst
sehr druckempfindlich ist. Ideal ist, die Kirschen möglichst bald zu
genießen. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich die ungewaschene Ware
jedoch zwei bis drei Tage. Der Stiel sollte erst nach dem Waschen
abgezupft werden, da ansonsten zu viel des köstlichen Fruchtsafts
verloren geht. (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.