Gesund leben, deshalb Spaß haben und es sich schmecken lassen.

**Chronische Krankheiten**

Ballaststoffreiche Ernährung beugt vor

(BZfE) – Wer reichlich Ballaststoffe und Vollkornprodukte mit der

Nahrung aufnimmt, kann chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2,

Schlaganfall und Herzinfarkt entgegenwirken. Zu diesem Resultat kommt eine

große Übersichts-Studie aus Neuseeland. Die Wissenschaftler der

University of Otago hatten 185 Beobachtungsstudien und die Ergebnisse von

58 klinischen Untersuchungen mit über 4.600 Teilnehmern ausgewertet. Die

zu Beginn gesunden Probanden machten detaillierte Angaben zu ihren

Ernährungsgewohnheiten und wurden für den Studienzeitraum medizinisch

begleitet. In den klinischen Untersuchungen analysierten die

Wissenschaftler, wie sich eine ballaststoffreiche Ernährung auf

verschiedene Parameter wie Blutdruck, Blutzucker und Blutfette auswirkt.

Ein hoher Ballaststoffverzehr (mindestens 25 bis 29 g täglich) verringerte

die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Leiden im

Vergleich zu einem geringen Verzehr (weniger als 15 g täglich) um 15 bis

30 Prozent. Das Auftreten von Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus

Typ 2 und Darmkrebs war um 16 bis 24 Prozent reduziert.

Eine weitere Auswertung der klinischen Studien zeigte, dass sich durch eine

ballaststoffreiche Kost Körpergewicht, Cholesterin- und Blutdruckwerte

senken lassen. Für manche Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und

Darmkrebs konnten die positiven Effekte durch einen höheren

Ballaststoffverzehr als 30 g täglich noch gesteigert werden. Generell

gaben die Autoren allerdings zu bedenken, dass Beobachtungsstudien keine

ursächlichen Beziehungen nachweisen können. Eine ballaststoffreiche

Ernährung kann mit einer insgesamt gesünderen Lebensweise verbunden sein.

Daher sind noch weitere Untersuchungen notwendig, um die Hintergründe

besser zu verstehen.

Laut Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten

Erwachsene mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag verzehren. Vielen Menschen

fällt es schwer, diesen Richtwert zu erreichen. „Mit viel Obst, Gemüse

und Hülsenfrüchten lässt sich der Ballaststoffverzehr ganz einfach

steigern“, erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). „Greifen Sie bei Getreideprodukten

wie Brot, Nudeln und Reis öfter mal zur Vollkornvariante“, so Seitz.

„Der etwas herbere Geschmack von zum Beispiel Vollkornpasta ist nur zu

Beginn etwas ungewohnt.“ Ballaststoffe haben auch andere positive

Wirkungen auf die Gesundheit. Sie erhöhen zum Beispiel das

Sättigungsgefühl und helfen dadurch bei der Gewichtskontrolle. Zudem

fördern sie eine gesunde Darmflora.

Heike Kreutz