19.11.2013 Gaswärmepumpen – mein Zukunftsmodell

Lieber Dr. Schmidt,
herzlichen Dank für Ihre Antwort. Zunächst möchte ich Ihnen ein großes Kompliment für Ihre Forschung aussprechen. Schon seit 30 Jahren nach meinem Beitrag „Der Sonne eine Chance“(2 Folgen) in der Sendereihe ‚Bilder aus der Wissenschaft‘  bemühe ich mich um dieses Thema. Seinerzeit hatten die Ruhrgas AG und ehem. Mannesmann zusammen eine Gaswärmepumpe entwickelt, aber auf Grund des Kühlmittels (FCKW) diese Forschungen mir nichts dir nichts aufgegeben. Auf der Basis dieser Maschine hat die heutige Firma Senertec ein KWK entwickelt, das auch bei mir in meinem 6-Familen hervorragend arbeitet. Dieses Haus mitten in Köln-Ehrenfeld habe ich mit weiteren Wärmeisolationen und Wärmerückgewinnungsmaßnahmen im Laufe der Jahre auf ein fünftel des bisherigen Wärmeenergiebedarfs gebracht. Leider ist dieses KWK zu groß für Einfamilienhäuser und außerdem die Vergütung des eingespeisten Stroms mit maximal 6-7 E-Cent pro kWh sehr gering. Ich sah dieses BHKW seinerzeit schon als kleineres Übel an, aber offenbar haben die Politiker den Sinn nicht verstanden, weil es immerhin ja auf fossilen Brennstoffen basiert, ist es weitgehend in Vergessenheit geraten. Viel effizienter wäre da eine Gaswärmepumpe, weil der Wirkungsgrad weit über dem Brennwert von Gas hinausgeht. Auch die Wärmepumpe ist natürlich nur ein kleineres Übel, aber besser das als die Heizkosten z. B. für Mieter ins Extreme wachsen zu lassen.
Die Adsorptionswärmepumpe finde ich ebenfalls hervorragend, vorrausgesetzt, sie entwickelt die Standfestikeit einer mechanischen Wärmepumpe und hat natürlich einen geringeren Wirkungsgrad, aber ich lasse mich gerne eienes besseren belehren. Sie sind Wissenschaftler und ich bin Überzeugungstäter, vielleicht lassen sich beide Eigenschaften miteinander kombinieren, insofern versuche ich, Sie zumindest anzurufen und biete Ihnen meine publizistischen Dienste an, in der Branche werde ich als Fachmann relativ hoch gehandelt.
Viel Erfolg
Mit herzlichen Grüßen
Jean Pütz

Sehr geehrter Herr Pütz,
vielen Dank für Ihre Kontaktaufnahme. Ich stimme Ihnen zu, dass bei den Gaswärmepumpen noch sehr viel Entwicklungspotenzial besteht und dass es für eine erfolgreiche Energiewende sehr wichtig ist, auch dieses Potenzial zu nutzen. Die Effizienzsteigerung bei Gaswärmepumpen stellt einen Forschungsschwerpunkt meiner Arbeitsgruppe dar. Insbesondere beschäftigen wir uns mit der int ernen Wärmerückgewinnung bei Adsorptionswärmepumpen. Ein Veröffentlichung zu diesem Thema aus den „energiewirtschaftlichen Tagesfragen“ finden Sie im Anhang. Der Beitrag entstand anlässlich einer Preisverleihung der Stiftung Energie- und Klimaschutz Baden-Württemberg im Doktoranden-Wettbewerb „EnergieCampus 2011“ an Valentin Schwamberger, der in meiner Arbeitsgruppe an der Simulation dieses Wärmepumpenprozesses arbeitet . Sie sehen also, dass am KIT auch dieses Thema bearbeitet wird. Übrigens arbeitet meine Arbeitsgruppe eng mit dem Fraunhofer ISE in Freiburg zusammen, das in den letzten Jahren wese ntliche Entwicklungsarbeiten an Materialien und Komponenten für Adsorptionswärmepumpen durchgeführt hat.
Wenn Sie sich näher für diese Themen interessieren, können Sie gern auch telefonisch Kontakt mit mir aufnehmen (ich bin allerdings erst kommenden Montag wieder im Büro erreichbar).
Bzgl. Ihrer journalistischen Tätigkeit möchte ich darauf hinweisen, dass ich natürlich nicht für das KIT sprechen kann, d.h. falls es Ihnen um eine offizielle Stellungnahme des KIT ging, müsste ich Sie an die Pressestelle zurückverweisen. Ich nehme aber in jedem Fall Ihren Hinweis dankbar auf, dass sich das Thema der Wärmenutzung aus dem Untergrund mit dem Thema der Gaswärmepumpen sehr gut verknüpfen lässt.
Mit freundlichen Grüßen,
Ferdinand Schmidt
Dr. Ferdinand Schmidt (Dipl. Phys.)

Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt,
nachfolgend erhalten Sie meine Mail-Korrespondenz mit dem KIT auf Grund einer Pressmitteilung des Instituts und bekom den Tipp, mich an Sie zu wenden . Ich wäre sehr an einer Diskussion interessiert, genauso wie ich Ihre Meinung schätzen würde. Ich beschäftige mich seit meinen Anfängen als Wissenschaftjounalist mit dem Thema Energie, meine erste Sendereihe im WDR hatte in 13 Folgen dieses Thema. Sei dem hat es mich nie mehr losgelassen. Mich ärgern die wirtschaftsbezogenen Egoismen, ebenso wie eine meines Erachtens verfrühte Energiewende, die zwar lobenswerterweise regenerative Energien gefördert hat, aber entscheidende Hausaufgaben wie Energiespeicherung usw. vernachlässigte. So wird unsere elektrische Energie demnächst so teuer werden, dass zumindest die Industrie mit hohem Energiebedarf Deutschland den Rücken kehren wird. Denn das deutsche Konzept, so wie die Politik es jetzt vorantreibt, wird was die Energiekosten anbelangt selbst innerhalb Europas niemals konkurrensfähig sein. Da wir mindestens 40% Energie für Wärme ausnutzen, ist es ein Sakrileg, die hochwertige elektrische Energie dafür zu nutzen. Ich habe dazu ein umfassendes Gesamtkonze pt auch in meinem privaten Bereich realisiert (zwei Energie-Plus-Häuser und ein Mietshaus mit KW-Pumpe). Das tue ich auch aus Überzeugung.
Es wäre schön wenn ich zu Ihnen Kontakt aufnehmen könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jean Pütz

Sehr geehrter Herr Pütz,
sie haben vollkommen Recht!
Der ökologische Gewinn von Elektrowärmepumpen ist gering (siehe Anhang). Das Potential von Gaswärmepumpen wird leider derzeit nur begrenzt diskutiert und untersucht. Falls Sie dies mit einem KIT-Experten genauer vertiefen wollen, dann wenden Sie sich bitte an Her rn Schmidt.
Ich bin kein Wärmepumpenexperte. Unsere Arbeiten zielen darauf, dass man die vorhandene Energie im urbanen Raum auch intelligent nutzt. Das „Wie“ haben wir nicht untersucht. Wir haben aber bereits mehrere deutsche Städte untersucht und dort gibt es ein ungenutztes geothermisches Potential (siehe Anhang).
Für eine weitere Diskussion stehe ich Ihnen auch gerne telefonisch zur Verfügung.
Mit besten Grüßen
Ph ilipp Blum
Karlsruhe Institute of Technology (KIT)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Wissenschaftler,
Ihr Modell in allen Ehren, natürlich läßt sich sehr viel Wärme aus dem Untergrund nutzen, allerdings müssen dafür andere Arten von Wärmepumpen entwickelt werden. Wenn – wie derzeit überall propagiert – Elektrowärmepumpen dies bewirken sollen, dann ist der ökologische Gewinn bescheiden. Notwend ig ist eine intensive Erforschung und Konstruktion z. B. einer Gaswärmepumpe, die leider erheblich vernachlässigt wird. So ließe sich die dabei entstehende Abwärme direkt nutzen und nicht wie derzeit in Großkraftwerken über Kühltürme in die Atmosphäre blasen.
Da ich das KIT außerordentlich schätze und auch auf meiner sehr gut besuchten Homepage: www.jean-puetz.net (ca. 1500 Besucher täglich) sehr viele Meldungen veröffentliche, würde ich ganz gerne von Ihnen eine Stellungnahme zu diesem meinen Hinweis bekommen.
Im Voraus herzlichen Dank
Ihr Jean Pütz