Gästebucheintrag | 01.02.2005 – 23:03 Uhr | volkhard simons | 85551 Kirchheim

volkhard simons 85551 Kirchheim

Hallo, lieber Herr Pütz
Sie steigen in die Internetarbeit ein. Gratuliere! Wie werden Sie wohl die Asymetrie:
1 Sender / Autor "gegen" unzählige Fans bewältigen?
Seit 1966 befasse ich mich erfinderisch (Patente, heute längst verfallen) mit der Problematik und hätte gerne mit Ihnen über eine Reihe von Vorschlägen gesprochen, kommuniziert.

Anbei eine Umdichtung des Gedichtes die Heinzelmännchen zu Köln von August Kopisch.
Ich hatte schon vor über 30 Jahren einige Visionen, die ich heiter verpackte, weil mir ohnehin nur wenige hinsichtlich > Computer und Schule < glaubten. Zum Gedicht gibt es auch einen Film, den Pit Flick vom WDR professionell illustrierte. Ggf. mehr. Hier die Gedichte Die Heinzelmännchen zu Köln (im Original 8 Strophen) August Kopisch, verfasst 1836, erschienen um 1847 Wie war zu Köln es doch vordem Mit Heinzelmännchen so bequem! Denn war man faul – man legte sich Hin auf die Bank und pflegte sich Da kamen bei Nacht, Eh man’s gedacht Die Männlein und schwärmten Und klappten und lärmten Und rupften Und zupften Und hüpften uns trabten Und putzten und schabten Und eh ein Faulpelz noch erwacht, War all sein Tagwerk bereits gemacht Einst hatt ein Schneider große Pein: Der Staatsrock sollte fertig sein; Warf hin das Zeug und legte sich Hin auf das Ohr und pflegte sich. Da schlüpften sie frisch In den Schneidetisch Und schnitten und rückten Und nähten und stickten Und fassten Und passten Und strichen und guckten Und zupften und ruckten, Und eh mein Schneiderlein erwacht: War Bürgermeisters Rock bereits gemacht! Beim Bäckermeister war nicht Not, Die Heinzelmännchen backten Brot. Die faulen Burschen legten sich, Die Heinzelmännchen regten sich, – Und ächzten daher Mit den Säcken schwer! Und kneteten tüchtig Und wogen es richtig Und hoben Und schoben Und fegten und backten Und klopften und hackten. Die Burschen schnarchten noch im Chor: Da rückte schon das Brot, das neue, vor! Beim Fleischer ging es just so zu: Gesell und Bursche lag in Ruh. Indessen kamen die Männlein her Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer. Das ging so geschwind Wie die Mühle im Wind! Die klappten mit Beilen, Die schnitzten an Speilen, Die Spülten, Die wühlten Und mengten und mischten Und stopften und wischten. Tat der Gesell die Augen auf, Wapp, hing die Wurst schon da im Ausverkauf! Neugierig war des Schneiders Weib Und macht sich diesen Zeitvertreib: Streut Erbsen hin die andere Nacht, Die Heinzelmännchen kommen sacht: Eins fährt nun aus, Schlägt hin im Haus, Die gleiten von Stufen Und plumpen in Kufen, Die fallen Mit Schallen, Die lärmen und schreien Und vermaledeien! Sie springt hinunter auf den Schall Mit Licht: husch husch husch-verschwinden sie all Oh weh! Nun sind sie alle fort, Und keines ist hier mehr am Ort! Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn, Man muß nun alles selber tun! Ein jeder muß fein Selbst fleißig sein Und kratzen und schaben Und rennen und traben Und schniegeln Und biegeln Und klopfen und hacken Und kochen und backen Ach, dass es noch wie damals wär! Doch kommt die schöne Zeit nicht mehr! Die Computer-Heinzelmännchen zu Köln Volkhard Simons nach August Kopisch. Köln , 1970 In Köln ist’s heut wie ehedem Durch Heinzelmännchen sehr bequem Denn ist man faul und hat kein’ Zeit So steh’n Computer schon bereit Und rechnen bei Nacht Eh’ man gedacht Und speichern die Daten Auf Bändern und Platten Und drucken Und spucken Die Zahlen und Ziffern Die Zeichen und Chiffren Und eh’ eine Schlafmütz noch erwacht Ist alle Arbeit schon gemacht Hat heut’ ein Staatsmann große Pein Die Wahlen sollten fertig sein – So stellen Hochrechnungen fest: „Die Wahlen sind ein Meinungstest Sie sammeln in Zählern Die Stimmen von Wählern Addier’n und vergleichen Summieren und streichen Und horten und ordnen Potenzen von Brüchen Mit Komma und Strichen Und während sich noch Politiker raufen Sind heute die Wahlen praktisch gelaufen Kinder von besorgten Müttern Können schon Computer füttern; Sitzenbleibern mit Neurosen Stell’n Computer Diagnosen Und helfen den Schwachen Die Aufgaben Kinder von machen Und bieten in Stückchen Den Lehrstoff in Schrittchen So lehren und lernen Programme und Schleifen Selbst Schweres begreifen Und eh’ ein Schüler es bemerkt Hat er Erfolg und ist bestärkt. Will heut’ ein Lehrer Freizeit haben, so sitzt er nicht vor Schulaufgaben; der Elektronenrechner schafft Die Korrektur aus eig’ner Kraft, Und prüft und misst Und druckt und liest Und wertet was recht ist Vermerkt auch was schlecht ist Sortiert und notiert Was schwer ist was leicht Im Leistungsvergleich, Und eh’ der Lehrer es gedacht Ist seine Arbeit schon gemacht. Neugierig war ein Schreiberling Und schrieb statt Zahlen Unsinn hin. Der Rechner derart irritiert War nun auf Fehler programmiert Nennt Fehler richtig Find’ Unsinn wichtig Liest statt zu drucken Prüft statt zu schlucken Quadriert und addiert In Brüchen und Summen . Die Anzahl der Dummen, Doch irrt der Schreiberling, der denkt .. Computer sei’n fortan gekränkt.