Manche Frauen riechen für Männer besonders gut
Wahrgenommener Geruch an fruchtbarsten Tagen im Monat macht besonders attraktiv
Schnüffelprobe: Manche Frauen riechen einfach besser (Foto: unibern.ch)
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Bern
(pte017/12.09.2018/12:30) – Einige Frauen "duften" an den fruchtbarsten
Tagen ihres Zyklus für Männer besser als andere – nämlich diejenigen,
die für die Fortpflanzung am "fittesten" sind. Das haben Forscher der
Universität Bern http://unibern.ch herausgefunden. Verantwortlich für die "dufte" Wahl der Männer sind die
weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Die Studie wurde im
Journal "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlicht.
Östrogen und Progesteron
"Frauen mit hohen Östrogen- und niedrigen Progesteronwerten sind
olfaktorisch am anziehendsten für Männer", fasst Daria Knoch die
Ergebnisse der Studie zusammen. Was für die Forscherin aus
evolutionsbiologischer Sicht zweifellos Sinn macht: Diese Hormonspiegel –
viel Östrogen, wenig Progesteron – deuten auf eine hohe weibliche
Fruchtbarkeit hin. Männer suchen gemäß Evolutionstheorie nach Frauen,
mit denen sie sich möglichst erfolgreich fortpflanzen können.
Untersucht hatten die Wissenschaftler auch andere Faktoren, die den
Geruch beeinflussen könnten: das Stresshormon Cortisol sowie auch
bestimmte Gene, die das Immunsystem prägen. "Einige Studien postulieren
nämlich, dass die Wahl eines Partners oder einer Partnerin auf möglichst
unterschiedlichen Immunsystemen von Mann und Frau gründet, damit der
Nachwuchs ein möglichst gutes Abwehrsystem gegen Erreger in die Wiege
gelegt bekommt", führt Erstautor Janek Lobmaier von der Abteilung
Sozialpsychologie und Soziale Neurowissenschaft aus. Doch die Resultate
zeigen eindeutig, dass diese beiden Faktoren keinen Einfluss auf die
Attraktivität des weiblichen Geruchs haben.
28 Frauen und 57 Männer
Die Experten haben ihre Studie mit 28 Frauen und 57 Männern
durchgeführt. Die Frauen, die ihren Duft spendeten, folgten "einem
strengen Protokoll, um alle Faktoren zu minimieren, die den Duft
verfälschen könnten", so Lobmaier. So durften die Frauen nicht mittels
Antibabypille die Empfängnis verhüten, in der Zeit der Dufterhebung
nicht mit jemandem ihr Bett teilen, sie wuschen sich mit neutralem
Duschmitteln, tranken an diesen Tagen keinen Alkohol und aßen keine
scharfen Speisen. Zur Zeit der höchsten Fruchtbarkeit klebten sie über
Nacht Baumwolle-Pads in Achselhöhlen, um ihren ganz individuellen Geruch
einzufangen. Über Speichelproben wurden ihre Hormonspiegel bestimmt.
Später im Labor schnupperten die Männer an den Baumwoll-Pads und
verteilten für jeden Geruch, den sie wahrnahmen, null bis 100 Punkte –
mit dem bekannten Resultat. "Reproduktive Hormone sind Hinweise für die
Fruchtbarkeit der Frau. Und je höher deren Spiegel ist, desto
attraktiver wirkt die Frau auf Männer", sagt Lobmaier. Östrogen wirke
auch positiv auf die visuelle weibliche Anziehungskraft: Hohe
Östrogenspiegel machen Gesicht und Körper der Frau attraktiv für Männer.
Und eben auch ihren Duft – auf jeden Fall bei Frauen, die nicht
hormonell verhüten. Wie es sich mit der Pille verhält, wurde nicht
untersucht.