FORTSCHRITT IM KAMPF GEGEN CHIKUNGUNYA:
ERFOLGREICHE PHASE 1 EINES CHIKUNGUNYA-IMPFSTOFFS VON THEMIS
Präsentation der Ergebnisse auf internationalen Konferenzen in Philadelphia und New Orleans
Wien,
20. November 2014 � Ein prophylaktisch wirkender Impfstoffkandidat
gegen Chikungunya-Fieber induziert neutralisierende Antikörper, ist
sicher und wird gut vertragen � das bestätigen die endgültigen
Ergebnisse einer klinischen Studie der Phase 1, die nun auf zwei
internationalen Konferenzen präsentiert wurden. Der Impfstoffkandidat
wurde im Rahmen einer F&E-Kooperation zwischen Themis Bioscience
GmbH und dem Institut Pasteur (Paris) entwickelt und beruht auf einer
Vektortechnologie für Masernimpfungen (Themaxyn®-Plattform). Im Lichte
der guten Studienergebnisse kamen beide Partner überein, ihre
Zusammenarbeit zu erweitern.
Das Wiener Biotech-Unternehmen
Themis Bioscience GmbH (Themis) erhielt heute die endgültigen Ergebnisse
einer klinischen Studie der Phase 1 ihres prophylaktischen
Impfstoffkandidaten gegen Chikungunyafieber. Die Studie wurde an 42
Probanden am Department für Klinische Pharmakologie des Allgemeinen
Krankenhauses der Stadt Wien durchgeführt und bestätigt frühere
Zwischenergebnisse: Nicht nur wurde der Impfstoffkandidat gut vertragen
und war sicher, sondern er erzielte auch die gewünschte Immunantwort in
Form von neutralisierenden Antikörpern in allen Probanden, die den
Impfstoff erhielten. Dabei war diese Immunantwort eindeutig
Dosis-abhängig und sogar die geringste Impfdosis erwies sich als
wirksam.
Details der klinischen Studie wurden vor kurzem auf zwei
internationalen Konferenzen präsentiert: im Oktober auf dem "8th
Vaccine & ISV Congress" in Philadelphia, USA und im November auf dem
"ASTMH 63rd Annual Meeting" in New Orleans, USA.
Zu dem Erfolg
dieser klinischen Studie meint der CEO und Gründer von Themis, Dr. Erich
Tauber: "Wir konnten bestätigen, dass unser
Chikungunya-Impfstoffkandidat sicher ist, gut vertragen wird und die
gewünschte Immunantwort hervorruft. Die aktuell sich ausbreitende
Chikungunya-Epidemie ist nun für uns Anlass, den Impfstoff so rasch wie
möglich verfügbar zu machen. Zusätzlich werden wir unsere bereits
erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Institut Pasteur verstärken."
VIELVERSPRECHENDE PLATTFORM & VORTEILHAFTE PRODUKTION
Hinter
dem jetzt erreichten Erfolg der klinischen Studien steckt eine
Vektorplattform für Masernimpfungen. Diese wurde unter Verwendung eines
gebräuchlichen, kommerziell verfügbaren Masernimpfstoffes als Vektor am
Institut Pasteur entwickelt. Gene, die für spezielle Antigene des
Chikungunya-Viruses codieren, wurden in das Genom des Masernimpfstoffes
eingebaut, der diese Gene in die Zellen der Geimpften transportiert und
so eine Immunantwort gegen das Chikungunya-Virus erzielt.
Die
Erfolge der Phase I-Studie bestätigen nun diese grundlegende Technologie
in Hinblick auf die klinischen und regulatorischen Ansprüche sowie die
Anforderungen an eine kostengünstige Großproduktion. All dies ist ein
signifikanter Vorteil für die Entwicklung einer Impfung gegen
epidemische Infektionskrankheiten. Der vielversprechende Vektor wird
zukünftig auch die Grundlage der erweiterten Zusammenarbeit zwischen
Themis und dem Institut Pasteur sein, die eine weitere Entwicklung von
Impfstoffen gegen zahlreiche Infektionskrankheiten zum Ziel hat. Für
diese Zusammenarbeit stellt die überragende Exzellenz des weltbekannten
und geschichtsträchtigen Institut Pasteur in Forschung, Diagnose und
Bekämpfung von Infektionskrankheiten einen enorm wertvollen Beitrag dar.
Die
Entwicklungspipeline von Themis enthält bereits einen
Impfstoffkandidaten gegen Dengue-Fieber und die beiden Partner werden
die als Themaxyn® bezeichnete Plattform nun für zusätzliche
Zielstrukturen verwenden. Frédéric Tangy, Institut Pasteur, kommentiert:
"Die klinische Studie der Phase 1 hat gezeigt, dass die auf dem
Masern-Vektor beruhende Plattform zur erfolgreichen Entwicklung einer
neuen Generation prophylaktischer Impfstoffe verwendet werden kann. Das
Institut Pasteur, das diese Schlüsseltechnologie entwickelt hat, ist
sehr daran interessiert, seine Zusammenarbeit zur Entwicklung dieser
innovativen Impfung mit Themis zu vertiefen."
THEMIS‘ EXPERTISE
Dr.
Erich Tauber fügt hinzu: "Themis‘ Expertise liegt darin, verschiedene
Programme, die auf dem Masern-Vektor beruhen, erfolgreich in die
klinische Phase zu überführen. Sobald der klinische Proof of Concept
erzielt worden ist, werden die Rechte zur Lizenzierung, Herstellung und
Vermarktung an Dritte verkauft. Daher ist die Stärkung unserer
Zusammenarbeit mit dem Institut Pasteur zur Verwendung der
Themaxyn®-Plattform für neue Indikationen eine ideale Ergänzung unseres
Geschäftsmodells. Wir sind dem Institut Pasteur für das uns gezeigte
Vertrauen und die Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit dankbar."
Über Themis (Stand November 2014)
Themis
Bioscience GmbH entwickelt prophylaktische Impfungen von der
präklinischen bis zur frühen klinischen Phase. Das Unternehmen
fokussiert dabei auf aufkommende tropische Infektionserkrankungen. Erste
Impfstoffkandidaten werden derzeit gegen Dengue- und Chikungunya-Fieber
entwickelt. Die unternehmenseigene, auf einem Masern-Vektor beruhende,
Themaxyn®-Technologieplattform, die vom weltweit geachteten Institut
Pasteur in Paris einlizenziert wurde, bildet die Basis aller
Impfstoffkandidaten des in Wien ansässigen Unternehmens. Diese Plattform
ist hoch-innovativ und vollständig durch Patente abgesichert. www.themisbio.com
Über das Institut Pasteur
Im
Jahr 1887 gründete Louis Pasteur das Institut Pasteur als eine private,
non-profit Stiftung, die rasch durch ihre biomedizinische Forschung
Weltruhm erlangte. Das Hauptziel des Institut Pasteur ist es, durch
wissenschaftliche Exzellenz und Forschung in den Bereichen öffentliche
Gesundheit, Ausbildung und weitere Aktivitäten, Erkrankungen in der
ganzen Welt besser zu verstehen und zu verhindern. Zusammen mit seiner
Haupttätigkeit, die dem besseren Verständnis fundamentaler
Lebensprozesse dient, widmet das Institut Pasteur einen Großteil seiner
Anstrengungen Infektions- und Erbkrankheiten, neurodegenerativen
Erkrankungen und bestimmten Krebsarten. Nahezu 2.400 Personen arbeiten
am Hauptcampus in Paris, der 32 Forschungsinstituten auf fünf
Kontinenten als Zentrale dient. Über die Jahre erhielten zehn
Wissenschafter des Institut Pasteur Nobelpreise. www.pasteur.fr
Über den Chikungunya Virus
Chikungunya
ist eine moskito-übertragende Erkrankung, die Fieber, Glieder-, Muskel-
und Kopfschmerzen sowie Nasen- und Zahnfleischbluten verursacht.
Chikungunya kommt in Teilen Afrikas, Südost-Asien, Nord- und Südamerika
und dem indischen Subkontinent vor. In Europa wurde die erste
Übertragung in Nordost-Italien im August 2007 dokumentiert. Jedes Jahr
werden in mehreren europäischen Ländern durch Touristen eingeführte
Fälle bekannt. Seit Ende 2013 herrscht der erste größere Ausbruch in
Nord- und Südamerika. Über 780.000 Fälle wurden bis heute von dieser
einzigen Epidemie berichtet.