Erdbeben-Schutzmantel schirmt Bauwerke ab

Erdbeben-Schutzmantel schirmt Bauwerke ab

Wälder lenken seismische Welle um und verhindern Gebäudeschäden

"Schutzmantel": Gebäude vor Erdbeben geschützt (Foto: imperial.ac.uk)

Kensington (pte005/29.11.2016/06:10) –

Wissenschaftler des Imperial College London http://imperial.ac.uk haben einen natürlichen Schutzmantel für Gebäude entwickelt, der diese
für Erdbeben "unsichtbar" macht. Der Ansatz beruht auf der Pflanzung von
Bäumen, die in gewissen Frequenzbereichen zu oszillieren beginnen.
Durch ihre Interaktion werden die seismischen Wellen unterbrochen, die
durch ein Erdbeben resultieren. Dabei geht es den Forschern darum,
historische Bauwerke wie Schlösser oder Kirchen im Falle von
Naturkatastrophen zu schützen.

Erste Tests vielversprechend

"Wäre es nicht großartig, wenn wir ein historisches
Schloss oder ein Atomkraftwerk von einem Metamaterial umgeben könnten,
das die seismischen Wellen abschirmt oder diese in Richtung Boden
lenkt", erklärt Richard Craster vom Imperial College London. Das Gebäude
bleibe dadurch im Stillstand und trage keinen Schaden davon. Die
richtige Anordnung der Bäume ermögliche eine Interaktion, durch welche
die Energie der seismischen Wellen tief in den Boden geleitet würden.

Zu Testzwecken haben die Wissenschaftler Schwingungen
mithilfe eines Krans erzeugt. Die Intensität ist mittels Seismometer
gemessen worden. Den Forschungsergebnissen zufolge haben die umstehenden
Baume Schutz vor Oberflächenwellen in gewissen Frequenzen geboten. Laut
den Wissenschaftlern deckt ein natürlicher Wald aufgrund der
Höhenunterschiede der Bäume und den unregelmäßigen Abständen ein
größeres Frequenzspektrum als eine einheitliche Anordnung ab.