Energiewende in den Bundesländern

Neue
Publikation: Jahresreport beleuchtet Energiewende in den Bundesländern

Ministerinterviews, Infografiken, Texte und viele Zahlen und Statistiken
vermitteln ein detailliertes Bild des föderalen Ausbaus Erneuerbarer Energien

Berlin, 15. Mai 2015 – Die
Energiewende ist ein gesamtdeutsches Projekt, das jedoch vor Ort umgesetzt
werden muss. Die Bundesländer dienen hier als entscheidende Vermittlungsstelle,
da sie nicht nur die bundespolitischen Beschlüssen in einen dezentralen Ausbau
Erneuerbarer Energien umsetzen müssen, sondern auch durch eigene
energiepolitische Ziel- und Rahmensetzungen den Umbau des
Energieversorgungssystems enorm befördern oder bremsen können. Der aktuelle Jahresreport
Föderal Erneuerbar
porträtiert umfassend die jeweiligen Strategien,
Schwerpunkte und Erfolge der Länder im Energiewende-Prozess.

„Gleichgültig, welche politische
Farbenkombination die jeweilige Regierungskoalition hat – bei den prinzipiellen
Zielen der Energiewende, nämlich Ausbau Erneuerbarer Energien und Klimaschutz,
sind sich alle Landesregierungen einig“, betont Philipp Vohrer, Geschäftsführer
der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Allerdings gibt es trotz der
gemeinsamen Oberziele deutliche Unterschiede bei den konkreten Zielsetzungen
und Schwerpunkten der jeweiligen Landesenergiepolitik. Mit unserem Projekt
Föderal Erneuerbar, dem dazugehörigen Internetportal sowie dem nun frisch
erschienen Jahresreport versuchen wir, die föderale Energiewende transparent zu
machen.“ Die neue Publikation zeigt auf mehr als 200 Seiten viele Daten und
Statistiken, Grafiken und textliche Einordnungen zur Energiewende in den
Bundesländern. In Interviews mit den für Erneuerbare Energien zuständigen
Ministerinnen und Ministern wird deutlich, wo noch Diskussions- und
Harmonisierungspotenziale stecken.

Dr. Robert Habeck (GRÜNE),
Energiewendeminister des Landes Schleswig-Holstein, will beispielsweise bis
2025 „dreimal mehr Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugen, als hier im Land
verbraucht wird.“ So sollen der Atomausstieg aufgefangen und auch andere Länder
mit grünem Strom versorgt werden. Ilse Aigner (CSU), Energieministerin des
Freistaats Bayern, will dagegen keiner neuen Stromleitung zustimmen, die „nicht
für die Versorgung Bayerns, sondern zum Export von überschüssigem Windstrom
gedacht ist.“ Auch hinsichtlich der konventionellen Energieträger, die die
Erneuerbaren ergänzen, gibt es durchaus unterschiedliche Perspektiven: Albrecht
Gerber (SPD), Energieminister in Brandenburg, meint etwa, dass „wir die
Braunkohle noch für einen längeren Zeitraum brauchen werden“, während Johannes
Remmel (GRÜNE), Klimaschutzminister in Nordrhein-Westfalen, für eine „beherzte
Verkleinerung alter und klimaschädlicher Kapazitäten“ wirbt. 

(Alle Zitate entstammen den
Interviews, die in voller Länge im Jahresreport nachgelesen werden können.)

„Trotz der Differenzen im Detail, schieben
die Länder insgesamt die Energiewende sehr ambitioniert an. Die nach Fukushima
in allen Bundesländern entwickelten neuen Energiekonzepte und -strategien
stellen allerorten die Erneuerbaren in den Fokus des Versorgungssystems. Mit
unserem Projekt Föderal Erneuerbar wollen wir den Umsetzungsprozess begleiten
und die Länder bei ihrem Energiewende-Kurs ermutigen“, stellt Philipp Vohrer
den Bezug zur neuen AEE-Publikation her. 

Die Publikation
„Bundesländer mit neuer Energie- Jahresreport Föderal Erneuerbar 2014/15“ mit
Interviews, vielen Daten und Infografiken sowie weiteren einordnenden Texten
können Sie kostenlos im Shop der AEE
bestellen. Alle Daten und Statistiken zur Energiewende auf Länderebene finden
Sie auch online auf www.foederal-erneuerbar.de.