26.04.2012 Elektro-Autos – ein offener Brief an Bundesministerin Prof. Dr. Schavan

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Professor Dr.  Schavan,

schon seit Jahren bemühe ich mich um eine Alternative zum Elektro-Auto, denn dem reinen Elektro-Auto sowie der derzeitigen Hybrid-Konzeption habe ich nie große Chancen eingeräumt. Deshalb lautet mein Vorschlag, alle Komponenten des Elektro-Autos beizubehalten und eine interne Lademöglichkeit vorzusehen. Als Antrieb dieser internen Ladestation schlage ich eine Miniturbine von 20-30 kW vor, weil sie einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Diesel- oder Otto-Motoren besitzt und außerdem eine extrem längere Lebensdauer hätte, weil sie immer mit der gleichen Tourenzahl von ca. 20-30 Tausend U/Min. betrieben werden könnte. Auf der Welle dieser Turbine sollte ein Generator fest montiert sein, der die Batterie permanent auflädt, wenn sie einen Ladezustand unter 50% aufweist. Zu dem  Kraftfahrzeug könnten alle bisher für das Elektro-Auto bereits entwickelten Komponenten, insbesondere die kontinuierlich regelbaren Antriebsmotoren  Verwendung finden, so dass auf ein mechanisches Getriebe völlig verzichtet werden kann, denn dessen Funktionen übernehmen diese außerordentlich flexiblen Elektro-Motoren vom Anfahren bis hin zur Höchstgeschwindigkeit.

Bei einer Jurysitzung des SWR Stuttgart für die „Übermorgenmacher“ des Landes Baden-Württemberg, bei der ich als Juror tätig war, lernte ich Herrn Dr. -Ing. Joachim Knebel, Chief Science Officer am KIT Karlsruher Institut für Technologie kennen. Er bescheinigte mir, dass solche Mini-Turbinen bereits entwickelt worden sind. Der entsprechende Generator, der an derselben Welle sitzt, ist meines Erachtens kein Entwicklungs-Problem. Die Turbinengenerator-Einheit könnte vom Gewicht her erheblich leichter konstruiert werden als herkömmliche KFZ-Motoren. Der Vorteil besteht auch darin, dass dieses Kraftfahrzeug – genauso wie ein Elektro-Auto – im Parkhaus oder in der heimischen Garage am Netz zusätzlich aufgeladen werden kann, wodurch die Batterie-Kapazität im Vergleich zu heutigen Elektro-Autos halbier bar ist mit großem Vorteil für Gewicht und Preis. Außerdem lässt sich ein solches Auto auf einfachste Weise heizen und kühlen, ein großes Problem bei reinen Elektro-Autos. Ich schätze, dass damit selbst für größere Autos der angestrebte Verbrauch auf höchstens 1 bis 2 Liter pro 100 km reduziert werden kann.

Sehr geehrte Frau Professor Schavan, ich war 14 Jahre Vorsitzender der „WPK.org – Die Wissenschaftsjournalisten“ und habe in meinen Sendungen wie „Wissenschaftsshow“ „Bilder aus der Wissenschaft“ „Globus“ „Dschungel“ usw. mindestens 20 Jahre im Voraus über technische Entwicklungen berichtet. Nachhaltigkeit predige ich bereits seit 1970, lange vor dem Bericht des „Club of Rome“ und der Gründung der „Grünen“. Ich bin sicher, dass ein solch konzipiertes Auto ein Kraftfahrzeug der Zukunft darstellt und die preiswerteste Variante aller derzeit sich in der Entwicklung befindlichen Mobilitäts-Konzepte ist.

Mit freundlichen Grüßen
Jean Pütz

PS   Anbei erlaube ich mir, Ihnen die Korrespondenz mitzuschicken, die ich als Kölner Lokalpatriot mit Herrn Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH Anfang letzten Jahres, aber leider mit missverstandenen Antworten seinerseits geführt habe. Offenbar widerspricht mein Vorschlag eingefahrenem technischen Denken.