Ein Zeitdokument: Kunstmarkt in der Krise

Meine
persönliche Bemerkung:

Mein
Freund Olaf Clasen, der ein fantastisches Buch über eine fiktive Frau
geschrieben hat ‚
Sulva:
Erste autorisierte Biografie einer Steinzeitfrau‘ geschrieben hat
, die, weil sie nicht
sterben konnte, heute noch lebt. Die spannenden Stationen ihres Lebens wurden
auf unnachahmliche Weise dargestellt. Die Wanderung durch die verschiedenen
Klimazonen, durch verschiedene Kulturen und Zeitepochen sind insbesondere heute
für jeden, der an der Entwicklung der Menschheit interessiert ist, vor allen
Dingen für Schüler, die langweiligen Geschichtsunterricht satt haben, auf
ideale Weise vorgestellt. Für mich ist es ein pädagogisches Meisterwerk,
deshalb empfehle ich es hier.

Olaf
Clasen verdanke ich auch das folgende Klagelied eines klugen Autors zum
heutigen Kunstbetrieb. Den möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.

Ihr
Jean Pütz

Liebe
Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,


um von der Kunstwelt ernst genommen zu werden, mußt Du eine Geschichte liefern
können. Eine Leidensgeschichte, eine verrückte Geschichte, eine schöne
Geschichte … Geschichten können zwar auch tragisch enden, kaum dass sie
begonnen haben, nicht so jedoch in DÜSSELDORF.

So
freuten wir uns während unseres Kurzbesuches in der Landeshauptstadt von NRW
darüber, dass sich die lokalen GALERISTEN ihre Messe nicht madig machen lassen
wollen, obwohl die mit einem Anteil von 25% eingestiegene MCH-Group aus Basel
ja bereits wieder händeringend nach Käufern für ihre Aktien sucht, da sie sich
mit ihrem REGIONALMESSENENGAGEMENT übernommen zu haben scheint. Nun weiss
frau/man im Rheinland zum Glück, dass KUNST nicht immer AKTIE sein kann oder
will. Es muss auch mal nur um sie gehen dürfen, denn je schnelllebiger die
ZEIT, desto wichtiger wird ja der Betrachter, doch wem erzähle ich das. In
BERLIN geht es ja schliesslich hauptsächlich um PRÄSENTATION und weniger um
VERKAUF.

Allerdings
hätte es auch nachdem die ARTBASELHONGKONG nur mit Müh und Not zu einer für die
Teilnehmer einträglichen DESTINATION hatte gemacht werden können, die
eigentliche Aufgabe der Kunstmarktexperten sein müssen, der Welt zu erklären,
dass ein bißchen weniger GLOBALISIERUNG kein WELTUNTERGANG sein muss. Doch
mangelt es vielen dieser Experten immer noch an Mut, Klartext zu reden. Könnte
ja sein, dass sie sich irren und dafür abgestraft werden. Und ausserdem ist es
ja auch viel schöner, davon zu träumen, demnächst 1 Millionen Chinesen zu
Kunstsammlern machen zu können, denn wer das "SCHAFFT" hat sicher für
Jahrzehnte die Nase vorn. Schaun wir mal!

Noch
ist das MILLIARDENVOLK in Fernost schwer auszurechnen. Die RIESENSUMMEN, von
deren Verdienst hierzulande nur geträumt werden kann, ergeben sich aus PAY-TV
Einnahmen, wenn das chinesische "VOLK" z.B. Lust darauf hat,
WELTFUSSBALL zu gucken, gibt es im "REICH der MITTEL" doch
mittlerweile 325 Millionen Abonnenten.Im gesamten europäischen PAY-TV-MARKT
gibt es dagegen nur 185 Millionen Abonnenten, was auf die Bevölkerungszahl
bezogen jedoch noch etwas über dem chinesischen Durchschnitt liegt. Es könnte
aber so kommen, dass der "KONSUM von KUNSTFERNSEHEN" in FERNOST den
"UNSRIGEN" übersteigt.

Im
RHEINLAND, dürfte die KUNST dagegen noch eine sehr wichtige Rolle für den
Zusammenhalt innerhalb der EU spielen. Darunter könnte BASEL möglicherweise zu
leiden haben, gehört die SCHWEIZ doch bekanntlich nicht dazu. Für Belgier,
Niederländer und Luxemburger ist DÜSSELDORF dagegen fast wie zuhause.

Und
schliesslich wurde die KUNSTWELT ausgerechnet in GERMANY nach dem KRIEG völlig
neu erfunden. Das "ENTARTETE" zu rehabilitieren und dem BAUHAUS
Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, gehörte zu den ersten großen Freuden der
"alten Bundesrepublik". In Köln machten sie der Welt vor, wovon der
Kunstmarkt bis heute nicht mehr lassen kann. Gern liess frau/man sich aber auch
von Konstruktivisten, Surrealisten oder Formalisten inspirieren und die POPART
tat ihr übriges, um das Lebensgefühl auf die LEINWAND zu bannen. Davon zehrt
die KUNST bis heute. Zudem ging es um AKTION statt AUKTION. Verpackung,
Vermüllung, Verarztung standen im Rang plötzlich weit höher als REICHTUM,
garantierte doch auch die "VERUNSTALTUNG" des Alltäglichen eine
enorme AUFMERKSAMKEIT. Für Menschen, die den "UNTERGANG" überlebt
hatten, hatte der Verweis auf das UNFASSBARE eine enorme Bedeutung. Auch mal
wieder lachen zu können über die ABGRÜNDE war zudem eine hohe Kunst. Dass uns
die Frage: "Ist das Kunst oder kann das etwa … ?" immer noch
beschäftigt, ist so gesehen eigentlich hinterwäldlerisch.

Gefreut
haben wir uns auch deshalb für David Hockney, dass er nun der teuerste lebende
Künstler ist und der alte Rekord von Jeff Koons gleich um über 30 Millionen
überboten wurde. "Verdient" hat es Hockney allemal, auch wenn er
nichts vom Auktionserlös hat. Denn zum einen brachte er den
"Sunshinestate" Kalifornien mit seinen Pool-Bildern in den Hollywood
Hills Menschen in aller Welt sehr nahe, gehörten hochwertige POSTER seiner
Bilder doch in jeden HEDONISTENHAUSHALT. Zum anderen aber verhalf er auch
dem im Luxusimmobiliensegment tätigen Baugewerbe durch die künstlerische
Popularisierung von Swimmingpools zu MILLIARDENEINNAHMEN.

Kaum
zurück in Berlin hatten wir dann noch das Vergnügen, den KAISERRINGTRÄGER Boris
Mikhailov in dessen Ausstellung bei Barbara Weiss herzen zu dürfen, war er doch
augenblicklich hocherfreut uns reinschneien zu sehen. Sein "erotisches
Tagebuch" mal näher unter die LUPE zu nehmen, sollten SIE sich nicht
entgehen lassen, genau so wenig wie die GRAND FINISSAGE des Art Events “The
Spirit of Düsseldorf” im Andreas Quartier Mühlenstraße 34, 40213 Düsseldorf.

Dass
die Kunst in DÜSSELDORF gut beheimatet ist, lässt sich auch aus der Tatsache
ablesen, dass die dortige AKADEMIE etliche DOCUMENTA-TEILNEHMER hervorbrachte.
Und am Sonntag, dem 25.November 2018 um 17:00 Uhr wird einer von ihnen, nämlich
HASchult, vorlesen: “Olaf Clasen – Aus dem Leben einer Steinzeitfrau”.

Eine
schöne Geschichte ist das und deshalb sollte sich, wer gerade in der Nähe ist,
auch unbedingt unter as@sturme-communications.biz Fon 02153-1395 820 anmelden
und sich seinen Sitzplatz sichern.

Herzlichst

Ihr
Konstantin Schneider