Dickleibigkeit – auch ein Problem in Schwellenländern

WHO: Eine Mrd. Fettleibige unter 6,45 Mrd. Erdenbewohnern

Genf (pte/26.09.2005/11:36) – Eine Milliarde Menschen von insgesamt
6,45 Mrd. Erdbewohnern ist übergewichtig. Zu diesem Schluss kommt eine
Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO http://www.who.int.Wenn
dieser Trend weiter anhält, werden es im Jahr 2015 bereits 1,5 Mrd.
sein. Die Prozentzahlen von Übergewichtigen nehmen aber nicht nur in
der industrialisierten Welt zu, sondern auch in ärmeren Ländern.

Übergewicht schafft nämlich den Nährboden für eine Vielzahl von
Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Diabetes und andere
chronische Leiden. "Die Vielzahl an Übergewichtigen und Fettleibigen
ist erschütternd", meint Catherine Le-Gales-Camus, stellvertretende
Generaldirektorin der WHO. "Wenn nicht rasch gehandelt wird, kommen auf
all diese Länder ernst zu nehmende Probleme in zehn bis 20 Jahren zu",
erklärt die Expertin im Wissenschaftsmagazin New Scientist
http://www.newscientist.com . Das Problem der Fettleibigkeit in den
ärmeren Ländern ist von vielen Faktoren abhängig – eines davon ist der
globale Wandel der Ernährungsgewohnheiten. Dazu zählt eine Nahrung, die
aus mehr Fett, Salz und Zucker besteht. Bewegungsmangel kommt als
Erschwernis hinzu.

Nach Angaben der WHO sind mehr als 75 Prozent der Frauen über 30 Jahre
in Ländern wie Barbados, Ägypten, Malta und Südafrika übergewichtig. 75
Prozent der Männer sind in Ländern wie Argentinien, Großbritannien und
Griechenland zu dick. Am schlimmsten ist die Situation in den beiden
Südseenationen Tonga und Nauru: Neun von zehn Erwachsenen sind dort
übergewichtig. "Fastfood und zuckerhaltige Getränke werden in zu großen
Mengen genossen", erläutert die Ernährungsexpertin von Health Pacifica
Doctors Kura Matenga http://www.auahikore.co.nz im pressetext-Interview
die Ursachen für Fettleibigkeit auf den polynesischen Cook Inseln. Noch
schlimmer werde die Situation, wenn die Polynesier nach Australien und
Neuseeland auswandern. Matenga hat vor wenigen Jahren ein lokales
Kochbuch editiert, das den Menschen gesunde Nahrungsmittel nahe bringen
soll. "In einer jeder Gesellschaft soll traditionell gekocht und
gegessen werden", so Matenga. Das entspreche der polynesischen Sitte.
Wert gelegt wird insbesondere auf eine ausgewogene Ernährung bestehend
aus Obst, Gemüse und Fisch. Zu den häufigsten Ernährungsfehlern zählen
der große Konsum von Dosenfleisch und süßen Getränken.

"Die echte Tragödie ist, dass Übergewicht und Fettleibigkeit und die
damit verbundenen chronischen Erkrankungen zum größten Teil
verhinderbar wären", so Robert Beaglehole, WHO-Direktor des Programms
chronische Erkrankungen und Gesundheitsvorsorge. Rund 80 Prozent der
Herzkrankheiten Schlaganfälle und Diabetes-2-Fälle sowie 40 Prozent der
Krebserkrankungen könnten mit gesunder Ernährung, Nichtrauchen und
körperlicher Aktivität verhindert werden", so Beaglehole.