2018/06/25 Deutschland ist noch nicht verloren

Gold für Deutschland!

Als einziges nicht-asiatisches Team schaffte das deutsche Nationalteam den Finaleinzug beim Physik-Weltcup IYPT. Mit dem dritten Platz errang es gleichzeitig eine Goldmedaille. Favorisiertes Team aus Singapur erkämpfte sich erneut den Turniersieg vor China.

Peking/ Bad Honnef:  Ungeschlagen qualifizierte sich das deutsche Team, bestehend aus Paul Linke (Löbau, Sachsen), Toni Beuthan(Langenau, Baden-Württemberg), Saskia Drechsel (Dippoldiswalde, Sachsen), Frederik Gareis (Kronach, Bayern) und Martin Link (Kirchheimbei München), für das Finale des International Young Physicists’Tournament (IYPT) in Peking. Das deutsche Team um Kapitän Toni Beuthanfreut sich nach beeindruckenden Wettkämpfen im Finale nun über den hervorragenden 3. Platz. Es ist damit das einzige nicht-asiatische Team,das es aufs Treppchen geschafft hat. Auf Platz 4 landete ein Team aus Südkorea. Dem Reglement zufolge erhalten alle Finalteilnehmer eine Goldmedaille.

Der Physik-Weltcup wurde in sechs Runden ausgespielt. In jeder Runde
kämpften je drei oder vier Länder in sogenannten Physics Fights in
wechselnden Rollen (Reporter, Opponent, Reviewer) gegeneinander. Jeder
Fight dauerte etwa drei Stunden und wurde auf Englisch geführt. Insgesamt nahmen 32 Nationen am Wettbewerb teil.

Während ein Team die Lösung eines der 17 verschiedenen physikalischen
Aufgaben vortrug, versuchten die Gegner anschließend, Schwachstellen in
der Argumentation aufzudecken. Ein drittes Team beurteilte als
sogenannter Reviewer sowohl den Vortragenden als auch den Opponenten.
Eine Jury aus Lehrkräften sowie Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern bewertete schließlich alle drei Teams. Dabei kam es
nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Fairness
und die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren.

Diskutiert wurden unter anderem Fragen, wie es gelingt, kleine Objekte mit Schallwellen schweben zu lassen oder wieso sich eine Münze auf einem tief gekühlten Flaschenhals plötzlich bewegt und Geräusche macht.

„Das Team und jeder einzelne kann stolz auf diese Leistung sein“,
sagt Florian Ostermaier, der die Vorauswahl leitete und das Team nach
Peking begleitete. Beim vergangenen IYPT in Singapur kam die deutsche
Mannschaft auf den sechsten Platz, was mit einer Silbermedaille belohnt
wurde.

Das deutsche Nationalteam formierte sich nach Erfolgen bei der
deutschen Physikmeisterschaft für Schülerinnen und Schüler, dem German
Young Physicists´ Tournament (GYPT) im Physikzentrum in Bad Honnef im
Februar dieses Jahres sowie nach einem dreitägigen Workshop an der
Universität Ulm.

Im Alter von 16 bis 18 Jahren sind alle noch sehr jung und nahmen zum
ersten Mal am internationalen Wettbewerb teil. Mit 16 Jahren ist Saskia
Drechsel vom Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde, Sachsen, das „Küken“
im Team. Sie gehörte bereits zum Gewinnerteam des deutschen
GYPT-Wettbewerbs. Paul Linke vom Geschwister Scholl Gymnasium, Löbau,
Sachsen, und Toni Beuthan vom Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau,
Baden-Württemberg holten beim deutschen Wettbewerb mit ihren Teams
jeweils Silber. Frederik Gareis vom Frankenwald-Gymnasium, Kronach,
Bayern, und Martin Link vom Gymnasium Kirchheim, Bayern, kamen über ihre
persönlichen Leistungen sowie über ihr Abschneiden im
Vorbereitungs-Workshop ins Team. Kapitän der Mannschaft ist Toni Beuthan.

Ostermaier: „Es ist wie im Fußball: Nicht nur die jeweiligen
individuellen Leistungen waren ausschlaggebend, sondern wir hatten ein
Team zusammengestellt, das toll zusammengearbeitet hat.“

Foto: Das deutsche IYPT-Nationalteam holt Gold in Peking
(v.l.n.r.: Frederik Gareis, Martin Link, Saskia Drechsel, Paul Linke,
Toni Beuthan (Kapitän des Teams)).

Bild: DPG / Michael Steck 2018