fzm – Versehentlich verschluckte Knochen werden weder von der
Magensäure aufgelöst, noch im Darm verdaut. Wenn man Glück hat, finden
sie sich nach einigen Tagen im Stuhlgang wieder. Sie können auf ihrer
Passage durch den Magen-Darm-Trakt aber auch irgendwo stecken bleiben
und dann eine schwere Darmblutung auslösen, worauf Dr. Gudrun Voßkamp
vom Evangelischen Krankenhaus Köln-Kalk in der DMW Deutschen
Medizinischen Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2005)
aufmerksam macht.
Ein unüberwindliches Hindernis für Fremdkörper sei häufig der Übergang
vom Krummdarm (Ileum, ein Teil des Dünndarms) in den Blinddarm (Coecum,
der erste Abschnitt des Dickdarms). Diese Ileocoecal-Klappe ist nur ein
bis zwei cm weit. Scharfkantige Gegenstände können sich hier schnell
verhaken und dann in die Darmwand eindringen, so Dr. Voßkamp. Die Folge
können dauerhafte Sickerblutungen in den Darm sein. Dies sei
keinesfalls selten, betont die Ärztin: "Komplikationen durch in die
Darmwand eindringende Knochenstücke treten in etwa ein Prozent der
verschluckten Knochen auf." Die Folgen sind gravierend. Häufig müssten
die Patienten operiert und große Teile des Dickdarms entfernt werden.
G. Voßkamp et al.:
Mysteriöse Darmblutung bei Divertikelkrankheit
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2005; 130 (34/35): 1948-1950