Bürger schaffen Wissen
Internet-Plattform zu Citizen Science geht an den Start / Wanka: „Wissenschaft rückt in die Mitte der Gesellschaft“
Längst machen Tausende mit, doch es könnten noch viel mehr werden: Hobbyforscher helfen Wissenschaftlern, weil sie sich für Themen aus der Forschung begeistern – und weil sie an manche Informationen besser und einfacher kommen als Berufswissenschaftler an Universitäten und Instituten. Die Themen für Forschungsprojekte mit Bürgerbeteiligung sind vielfältig: Bürger sichten, sammeln und verschicken verschiedene Mückenarten, beobachten Igel und Wildschweine im Großstadtgebiet oder erkunden und klassifizieren Himmelsobjekte. Bürgerforschung – inzwischen oft Citizen Science genannt – ist im Kommen. Um das Potenzial für Mitmach-Projekte in der Wissenschaft zu steigern, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine zentrale Anlaufstelle im Internet, die jetzt an den Start geht.
„Bürger schaffen Wissen“ (www.buergerschaffenwissen.de) ist die zentrale Informationsplattform für Citizen-Science-Projekte in Deutschland. „Citizen Science ist eine große Chance für die Wissenschaft – und ein Gewinn für die vielen freiwillig Engagierten“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka zum Start der neuen Website. „Bürgerforschung ist eine besonders aktive Form der Beteiligung. Die Menschen bringen sich bei interessanten Forschungsprojekten unmittelbar ein.“
Citizen Science stärkt auch das Gespür für wissenschaftliche Fragestellungen. Bürgerinnen und Bürger sammeln nicht nur Daten, sondern bekommen bei vielen Projekten eine Rückmeldung aus der Wissenschaft. So können sie den Fortgang des Forschungsprojekts weiter verfolgen. „Citizen Science hilft, Wissenschaft noch stärker in die Mitte der Gesellschaft zu rücken“, so Wanka.
Die vom BMBF finanzierte Plattform wird von der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) und dem Museum für Naturkunde in Berlin umgesetzt. Wissenschaftler können ihre Projekte einstellen, über ihre Vorhaben informieren sowie Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen auffordern. Über die Website finden die Forscher auch Kontakt zu Experten, die ihnen beim Start von Citizen Science-Projekten helfen. Hobbyforscher wiederum gelangen mit Hilfe von Suchfunktionen zu Informationen über Forschungsvorhaben, die offen sind für eine Beteiligung von Bürgern. Mitmachen können Menschen jeden Alters – von jedem einzelnen bis hin zur Schulklasse.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.buergerschaffenwissen.de