Besserer Durchblick mit Ultraschall: Neues Kontrastmittel

Mehr Unterstützung durch Krankenkassen notwendig

Berlin,
Dezember 2016 – Darmerkrankungen entdecken, Tumore abklären und
Traumaschäden an inneren Organen nachweisen – das alles ermöglichen
Ultraschalluntersuchungen. Deren Aussagekraft kann noch erhöht werden,
wenn Kontrastmittel eingesetzt werden. Da die Mittel und die speziellen
Geräte recht teuer sind, reagieren Krankenkassen bei der Erstattung der
Untersuchung jedoch häufig sehr zurückhaltend. Experten der Deutschen
Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM) fordern
zukünftig eine bessere Vergütung der Methode. Welchen Mehrwert
Ultraschallkontrastmittel bieten, erläutern sie auf einer
Pressekonferenz der DEGUM am Dienstag, den 13. Dezember 2016 in Berlin.

„Mittlerweile
belegen klinische Studien, dass Ultraschallkontrastmittel die
durchbluteten Organe besonders gut sichtbar machen – und zwar bis hin zu
den kleinsten Gefäßen“, sagt Universitätsprofessor Dr. med.
Teichgräber, Direktor des Instituts für Diagnostische und
Inter-ventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Jena und Kursleiter
für Radiologie bei der DEGUM. „Wir gehen davon aus, dass solche
Kontrastmittel in Deutschland zukünftig immer öfter eingesetzt werden
und erhoffen uns auch eine bessere Vergütung dieser erweiterten
Ultraschalluntersuchungen durch die Krankenkassen.“

Die
Besonderheit an Ultraschallkontrastmitteln: Sie können bis in die
feinsten Kapillaren vordringen und erlauben so eine sehr detaillierte
Untersuchung des Blutflusses, weil der Durchmesser der im Mittel
enthaltenen Bläschen kleiner ist als der von roten Blutkörperchen.
Solche Mittel sind für die Patienten ungefährlich – denn die darin
enthaltenen Gasbläschen werden nach der Untersuchung wieder abgeatmet.
Ein weiterer Pluspunkt: „Im Gegensatz zu Röntgen-untersuchungen ist die
Ultraschalluntersuchung mit Kontrastmitteln schonender, da sie ohne
Strahlenbelastung auskommt“, so Teichgräber.

Ein
besonders wichtiger Einsatzbereich für solche
Ultraschall-kontrastmittel ist die Abklärung von Traumaschäden. So
lassen sich Verletzungen an inneren Organen wie der Leber, der Niere und
der Milz mit diesen Mitteln besonders gut identifizieren. Auch bei der
Unter-suchung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen und bei der
Beurteilung undichter Gefäßprothesen bieten Ultraschallkontrastmittel
einen entscheidenden Mehrwert.

Um
solche Kontrastmittel anwenden zu können, sind spezielle
Ultraschallgeräte eine wichtige Voraussetzung. „Bisher kamen solche
Geräte noch nicht so häufig zum Einsatz. Wir beobachten momentan jedoch
eine zunehmende Verbreitung in Deutschland“, meint der Experte. Eine
wichtige Voraussetzung für die Verwendung der besonderen Geräte sei,
dass Ärzte im Umgang damit geschult seien und beispielsweise an
besonderen Trainings teilgenommen hätten.

Über die DEGUM:

Die
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein
Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch
auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000
Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten,
Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das
am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin.
Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende
Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III.
DEGUM-zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter:
www.degum.de.