Aufbau eines Glasfasernetzes in der Fläche

Fiber to the home in der Stadt und auf dem Land: Übersicht der technischen Optionen und Geschäftsmodelle
 

Glasfaser gilt als das Internet-Übertragungsmedium der Zukunft. Bietet es doch nahezu unbegrenzte Bandbreiten und spart zudem gegenüber einem Netz aus Kupferkabeln erhebliche Energieressourcen, da es zwischen dem Knoten und dem Anschluss keine aktive Übertragungstechnik benötigt. Einziges Manko, so sind sich Experten wie Dr. Jürgen Kaack von der STZ-Consulting Group einig, ist die Überwindung der so genannten "letzten Meile" zum Hausanschluss.

So liegen die Kupferdoppelader für den Telefonanschluss und das Koaxialkabel des Kabel-TV Anbieters unter den Gehwegen im Boden. Um Glasfaser an den Hausanschluss zu bringen, werden Kabelschutzrohre (Leerrohre) benötigt, in die die Fasern eingezogen werden. Dies geht kaum ohne aufwändige Tiefbauarbeiten in praktisch allen Straßen. Die Verlegung von einem Meter Leerrohr kostet bei einer versiegelten Oberfläche zwischen 60 und 100 Euro, so dass für den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes in Deutschland 50 Milliarden Euro nach Angaben von Dr. Kaack nicht reichen würden.

Derzeit reichen die vorhandenen Kupferdoppelader oder auch die FTTC-Technik (Fiber-to-the-Curb), die in vielen Orten Geschwindigkeiten von bis zu 128 MBit/s ermöglichen. Aber durch die steigenden Anforderungen an das Internet und vor allem durch die Bereitstellung datenintensiver Dienste, werden in naher Zukunft höhere Bandbreiten benötigt. So geht Dr. Kaack von einem Anstieg des übertragenen Datenvolumens in der Größenordnung von jährlich 30 bis 40 Prozent aus. Treiber dieses neuen digitalen Wandels werden vor allem neben hochauflösenden Videoangeboten die Cloud Computing Technologien.

Ein Ausbau via Glasfaser in der Fläche ist nach Meinung des Experten existentiell wichtig, da sonst die "digitale Spaltung" zwischen Stadt und Land in Zukunft noch größer werde. In der folgenden Studie zeigt Dr. Jürgen Kaack, wie durch konsequente und langfristige Planung ein Glasfasernetz in der Fläche bei moderaten Kosten entstehen könnte.