Invasive Pflanzenarten
Invasive Pflanzenarten sind nicht nur an Land zu finden. Auch in
Bächen, Flüssen und Seen kommen immer häufiger neue Arten vor, die
nicht zur heimischen Flora gehören. Sie stammen meist aus Übersee und werden
bei uns in Gartenteichen oder im Aquarium gepflanzt. Einige der
gebietsfremden Arten bereiten Probleme, da sie zum Beispiel heimische
Pflanzen und mit ihnen auf diese spezialisierte Tierarten verdrängen
oder aufgrund der Schädigung von Hochwasserschutz-Anlagen
wirtschaftliche Schäden verursachen.
Unter den invasiven Wasserpflanzen ist die Kanadische Wasserpest ( Elodea canadensis ) die in Deutschland bekannteste Art. Sie hat vor allem Anfang bis Mitte des
20. Jahrhunderts große Probleme in unseren Gewässern bereitet. Mit
ihren dicht beblätterten und bis zu drei Meter langen Sprossen breitet sie
sich rasch in fließendem Wasser, mit dem Schiffsverkehr oder über
Wasservögel aus. Die ebenfalls aus Nordamerika stammende
Schmalblättrige Wasserpest ( Elodea nuttallii ) ist zurzeit die bei uns am weitesten
verbreitete Art und sorgt mit ihren Massenbeständen für große Probleme.
Auch sie wächst komplett untergetaucht und breitet sich schnell durch
vegetative Vermehrung aus.
Auch der Große Wassernabel ( Hydrocotyle ranunculoides ) gehört er zu den europaweit problematischen Wasserpflanzen. Seine Bestände können so dicht wachsen, dass sie das
Wasser vollständig beschatten und auf diese Weise die heimische Flora
und Fauna massiv beeinträchtigen. Ähnliche Eigenschaften haben auch die
aus Mittel- und Südamerika stammenden Heusenkräuter, zum Beispiel
Ludwigia grandiflora und Ludwigia peploides. Sie beeinträchtigen das
Angeln, das Schwimmen oder den Bootsverkehr.
Auch wenn gebietsfremde Arten häufig dekorativ aussehen, heimische Fische und
Krebspflanzen können sie meist nicht als Futterquelle oder
Laichpflanzen nutzen. Daher ist es insbesondere für Gartenteiche sinnvoll, auf
heimische Wasserpflanzen zurückzugreifen. Sie bieten Lebensraum für
eine Vielzahl von Lebewesen und sind zudem meist anspruchsloser und
widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Invasive
Wasserpflanzen sollten grundsätzlich nicht neu angepflanzt werden.
Vorhandene Arten entfernt man am besten komplett aus dem Gartenteich,
inklusive Wurzelrückstände und Samen, da diese auch nach Jahren wieder
austreiben können. Das Pflanzenmaterial sollte komplett über den
Hausmüll entsorgt werden und darf nicht in die freie Natur gelangen –
das Ausbringen von gebietsfremden Pflanzen in der freien Natur ist nach
dem Bundesnaturschutzgesetz grundsätzlich genehmigungspflichtig. (aid)