Forscher entdecken zielgenauen Herbizideinsatz der fleißigen Krabbeltiere
New York (pte/23.09.2005/06:05) – Ameisen setzen Chemikalien ein, wenn
es darum geht, sich die eigene Gartenlandschaft nach ihrem Willen zu
gestalten. Wie extrem die kleinen Krabbler dabei sind, haben Forscher
der University of Stanford nun entdeckt und im Wissenschaftsmagazin
Nature http://www.nature.com beschrieben. Das Forscherteam um Megan
Frederickson wollte nämlich herausfinden, ob die Ameisen im Amazonas
auch große Baumstämme kultivieren können. Die Wissenschaftler waren
interessiert, ob bei der Ausprägung der Pflanzenspezies die Ameisen
auch eine Rolle spielen oder nicht.
Nach Legenden der lokalen Bevölkerung in Amazonien wird die Region, in
der fast auschliesslich Bäume der Spezies Duroia hirsuta wachsen, von
bösen Waldgeistern gepflanzt. In diesen Zonen leben auch die Ameisen
der Spezies Myrmelachista schumanni. Das Forscherteam war nun daran
interessiert, die Symbiose der beiden Spezies genauer unter die Lupe zu
nehmen. Dabei wollten die Forscher wissen, warum in den Teufelsgärten
ausschließlich jene Pflanzenarten gedeihen. Frederickson und ihr Team
pflanzte zu diesem Zweck Setzlinge der amazonischen Zeder innerhalb und
außerhalb dieser Teufelsgärten. Einige der Setzlinge waren daher vor
den Ameisen sicher. Bereits fünf Tage nach dem Einpflanzen hatten die
Ameisen die ungeschützten Pflanzensetzlinge mit Ameisensäure
vernichtet.
Dieses Verhalten sei mitverantwortlich dafür, dass die Ameisen den
Pflanzenbestand tatsächlich beeinflussten. Umgekehrt konnten die
Wissenschaftler eine Erklärung dafür finden, warum einige der
Ameisenkolonien bis zu 800 Jahre lang überleben konnten. Den Forschern
war bekannt, dass tropische Blattschneiderameisen ihre Nester derart
konzipieren, dass Pilze als Nahrungsmittel darauf gedeihen. Andere
Spezies züchten Blattläuse, von deren saft sie sich ernähren.