Alzheimer: Molekül EPPS löst "Verkalkungen" auf
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Gehirn-Scans: neuer Behandlungsansatz in Arbeit (Foto: pixelio.de, Rike) |
Seoul (pte014/09.12.2015/10:30) –
Das Molekül EPPS kann Ablagerungen aus dem Gehirn entfernen und
womöglich Alzheimer-Patienten helfen, wie das Korea Institute of Science
and Technology (KIST) http://eng.kist.re.kr ermittelt hat. Wie genau es dazu kommt, ist noch nicht bekannt. Es gibt
derzeit auch keinen Beweis dafür, dass sich dieses Verfahren auch beim
Menschen anwenden lässt. Die in "Nature Communications" publizierten
Ergebnisse könnten eine Möglichkeit zur Behandlung von Alzheimer
bringen, auch wenn die Krankheit schon voll ausgebrochen ist.
Gutes Gedächtnis nachgewiesen
Das Team um YoungSoo Kim verabreichte EPPS Mäusen mit
entsprechenden Ablagerungen im Gehirn zwei Wochen lang damit versetztes
Trinkwasser. In den folgenden drei Monaten wurden die Auswirkungen
untersucht. Im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Tieren, die nur normales
Wasser erhielten, schnitten die behandelten Mäuse bei Gedächtnis- und
Lernproblemen besser ab. Für die Tests mussten sie ihren Weg durch ein
Labyrinth finden.
Zusätzlich verfügten die behandelten Mäuse am Ende der
Tests über weniger Ablagerungen im Gehirn als am Anfang. Der gleiche
Effekt konnte bei der Kontrollgruppe nicht festgestellt werden. Derzeit
gibt es keine Heilung für Alzheimer. Eine Behandlung kann nur die
Symptome lindern. Wissenschaftler suchen daher nach Möglichkeiten, die
Krankheit zu verhindern, das Fortschreiten zu stoppen oder ihre Folgen
rückgängig zu machen.
Forscher arbeiten unter Hochdruck
Beim Fortschreiten der degenerativen Krankheit bilden
sich immer mehr Ablagerungen im Gehirn und gesunde Zellen sterben ab.
Ein Verhindern der Ablagerungen könnte jedoch helfen. Derzeit werden in
diesem Bereich zahlreiche Medikamente entwickelt. Aducanumab zum
Beispiel scheint die Bildung der Ablagerungen zu verhindern.
Entscheidend dafür ist jedoch, dass das Medikament früh genug
eingenommen wird, wie die Experten betonen.