Alaaf und ein gesunder Tipp

**Kulinarisches zum Karneval**

Vor dem Fasten wird geschlemmt

(BZfE) – Bald erreicht die närrische Zeit ihren Höhepunkt. Zum

karnevalistischen Treiben gehören auch süße und deftige Spezialitäten,

die je nach Land und Region sehr unterschiedlich sein können.

Während bei den Deutschen an den tollen Tagen Berliner (in Berlin:

Pfannkuchen) und Krapfen dazugehören, schwören die Italiener auf ihre

„Chiacchiere“. Die gewellten Teigstreifen mit gezacktem Rand werden

gerne in heiße Schokoladensoße oder Marmelade getaucht. Ein polnisches

Schmalzgebäck sind sogenannte Raderkuchen („Faworki“), die aus einem

Sahneteig zubereitet werden. Die dünnen Teigrauten werden in der Mitte

eingeschnitten und mit einem Ende durch das Loch gezogen. Anschließend

werden sie in heißem Öl frittiert und nach dem Abkühlen mit Puderzucker

bestäubt.

Die Finnen essen in der fünften Jahreszeit nach alter Tradition das

Hefegebäck „Laskiaispulla“. Nach dem Backen werden die Teigkugeln mit

steif geschlagener Sahne und Blaubeerkonfitüre gefüllt. Dazu schmeckt

eine Tasse Kaffee oder eine heiße Schokolade. In der Schweiz werden

„Zigerkrapfen“ gebacken, die mit gesüßtem Molkenkäse (Ziger)

gefüllt sind. Die rautenförmigen Leckereien werden aus Knetteig,

Blätterteig oder Hefeteig zubereitet. Wer im Geschäft keinen Ziger

bekommt, kann ihn durch Ricotta oder Magerquark ersetzen.

Auch deftige Speisen gehören in die Karnevalsküche. Denn bevor am

Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt, soll nochmals ausgiebig geschlemmt

werden. In italienischen Familien kommt am Karnevalsdienstag häufig

Lasagne aus Mozzarella, Ricotta und frittierten Hackfleischbällchen auf

den Tisch. Auf Sardinien darf es der kräftige Eintopf „Favata“ sein:

Saubohnen, Wirsing, Schweinebauch, getrocknete Tomaten, Möhren und

Sellerie werden auf dem Herd lange geköchelt und schließlich mit

Knoblauch und Chili abgeschmeckt. Dazu reicht man geröstete Brotscheiben.

In Finnland isst man in der närrischen Zeit Erbsensuppe

(„Hernekeitto“) mit geräuchertem Speck oder Schweinefleisch. Die

Schweizer feiern am Karnevalsdienstag Volksfeste, um gemeinsam im Freien zu

schlemmen. Das kann je nach Ort ein Risotto, Gnocchi oder Polenta mit

besonderen Wurstspezialitäten sein.

Wer also kulinarisch Karneval international feiern möchte, dem stehen

verschiedenste Gerichte zur Auswahl und dem Genuss vor der Fastenzeit

nichts im Wege.

Heike Kreutz