24.01.2014 Akademievorlesung „Staatsschulden in der Demokratie“

Grundsätzlich ist nichts gegen eine Schuldenbremse auch in der Verfassung zu sagen. Aber die derzeitige Formulierung zeugt von einem völligen Unverständnis der volkswirtschaftlichen Wirkungen. Was ich für unbedingt erforderlich halte ist eine Trennung von Schulden, die durch Investitionen in Bildung und Infrastruktur entstehen, diese dienen
1. einer Kapitalbildung mit hoher Rendite in die Zukunft und
2. die durch gesellschaftlichen Konsum, sei es durch soziale, militärische usw. Ausgaben, entstehen.

Ersteres belasten auf keinen Fall die Zukunft, denn sie können eine hohe wirtschaftliche Rendite erzeugen. Deutschland findet keine Rohstoffe mehr in der Erde, wir müssen sie durch Innovationen durch menschliche Intelligenz generieren.
Ich selbst bin ein schlagendes Beispiel für diese These: Ich entstamme einer bildungsarmen und extrem einkommensschwachen Familie und habe nach einer Lehre als Elektromechaniker durch persönliche Förderung, was früher im Rahmen des Honnefer-Modells (heutiges Bafög) möglich war, ein Studium begonnen und inkl. Nebentätigkeiten während des Studiums auch zu vollenden. Innerhalb von drei Jahren habe ich diese Förderung durch erheblich gezahlte Steuern zurückerstattt. Meine dann im Laufe meines Arbeitslebens gezahlten Steuern berechnen sich mit einer Rendite von über 50%.

Herzliche Grüße
Ihr Jean Pütz