Abfall in Beton reduziert Überschwemmungsgefahr
Regenwasser rinnt dank des neuen Verfahrens durch porösen Beton (Foto: wsu.edu) |
Pullman (pte002/02.03.2018/06:05) –
Forscher der Washington State University http://wsu.edu mischen faserverstärkte Kunststoffe in zerkleinerter Form unter Beton,
der sich dann als Belag für Fußwege verwenden lässt. Der Clou: Dadurch
wird die Decke porös, sodass Regenwasser zumindest teilweise in den
Boden sickern kann. Die zunehmende Gefahr von Überflutungen bei
Starkregen wird somit reduziert.
Produktionsabfälle von Boeing
Zwar versickert nicht der gesamte Regen, vor allem
nicht dann, wenn es wie aus Eimern gießt. Doch die Kanalisation, die die
Wassermassen in solchen Fällen oft nicht mehr fassen kann, wird
entlastet. Schon jetzt setzen viele Städte in den USA auf wenig
befahrenen Straßen und auf Parkplätzen porösen Beton ein. Doch der ist
nicht sonderlich haltbar.
Da kommen die Dozenten Karl Englund und Somayeh Nassiri
vom Lehrstuhl für Bau- und Umwelt-Engineering ins Spiel. Sie mischten
zershredderte Produktionsabfälle aus der Bauteilefertigung von Boeing
unter Beton. Sie setzten mechanische Mühlen ein, um die Reste aus
Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoff (CFK) auf die in Experimenten
ermittelte optimale Größe zu bringen.
Bessere Haltbarkeit und Festigkeit
Der Zuschlagstoff verbesserte die Haltbarkeit und auch
die Festigkeit des porösen Betons. "Die Qualität entspricht der von
normalem Beton", sagt Nassiri. "Und das Wasser sickert sehr schnell
hindurch." Die Zuschlagmengen seien so groß, dass es sich für Recycler
lohne, das Material zu zerkleinern, sodass es von der Industrie genutzt
werden kann, so die Forscher.
"Wir haben es mit Abfall zu tun. Da geht es nicht an,
dass man eine Menge Geld in die Hand nehmen muss, um ihn zu nutzen. Der
Schlüssel ist, den Energieverbrauch und die Kosten zu minimieren",
ergänzt Englund. Das sei mit dem neuen Verfahren gelungen. Jetzt suchen
die Forscher konkrete Anwendungen für ihre Innovation, denn bisher gibt
es nur Laborerfahrungen.