Wissenschaftsjournalist Jean Pütz im Interview über die Risiken und Nebenwirkungen des Internets. Und über einen ganz besonderen QR-Code.
Senioren Ratgeber: Man verbindet Sie immer sofort mit der „Hobbythek“, obwohl Sie an vielen anderen Wissenschaftssendungen beteiligt waren. Nervt Sie das?
Jean Pütz: Ich bekomme heute noch regelrechte Dankeshymnen für die „Hobbythek“, das berührt mich positiv. Ich habe viele Menschen erreicht, aber nicht die ganz unten. Dass mir das nicht gelungen ist, bedauere ich. Denn Bildung ist ein Menschenrecht und hat einen Wert an sich.
Wenn man das Themenspektrum der „Hobbythek“ betrachtet – können Sie eigentlich alles?
Ich kann mich in alles einarbeiten. Natürlich habe ich ein handwerkliches Talent, Probleme zu lösen. Aber ich wollte mit der „Hobbythek“ auch das Leben so zeigen, wie es ist. Und ich profitiere am meisten davon. Gerade habe ich meinen täglichen Joghurt angesetzt, in zehn Stunden ist er fertig – lecker!
Sie arbeiten fast vier Stunden täglich an Ihrer Internetseite. Was treibt Sie an?
Bildung vermitteln. Nur durch Bildung ist Demokratie möglich. Als junger Mensch habe ich neben technischen Fächern empirische Soziologie studiert – weil ich die Mechanismen durchschauen wollte, die Hitler möglich gemacht haben. Es gibt im Verhalten von Gruppen Gesetzmäßigkeiten, die sind wie Naturgesetze.
Seniorenratgeber 2019/03 – Text: Thomas Röbke – Foto: Dpa/Picture Alliance/Henning Kaiser