volkhard simons 85551 Kirchheim
Hallo, lieber Herr Pütz
Sie steigen in die Internetarbeit ein. Gratuliere! Wie werden Sie wohl die Asymetrie:
1 Sender / Autor "gegen" unzählige Fans bewältigen?
Seit 1966 befasse ich mich erfinderisch (Patente, heute längst verfallen) mit der Problematik und hätte gerne mit Ihnen über eine Reihe von Vorschlägen gesprochen, kommuniziert.
Anbei eine Umdichtung des Gedichtes die Heinzelmännchen zu Köln von August Kopisch.
Ich hatte schon vor über 30 Jahren einige Visionen, die ich heiter verpackte, weil mir ohnehin nur wenige hinsichtlich > Computer und Schule < glaubten. Zum Gedicht gibt es auch einen Film, den Pit Flick vom WDR professionell
illustrierte. Ggf. mehr. Hier die Gedichte
Die Heinzelmännchen
zu Köln
(im Original 8 Strophen)
August Kopisch, verfasst 1836,
erschienen um 1847
Wie war zu Köln es doch vordem
Mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn war man faul man legte sich
Hin auf die Bank und pflegte sich
Da kamen bei Nacht,
Eh mans gedacht
Die Männlein und schwärmten
Und klappten und lärmten
Und rupften
Und zupften
Und hüpften uns trabten
Und putzten und schabten
Und eh ein Faulpelz noch erwacht,
War all sein Tagwerk bereits gemacht
Einst hatt ein Schneider große Pein:
Der Staatsrock sollte fertig sein;
Warf hin das Zeug und legte sich
Hin auf das Ohr und pflegte sich.
Da schlüpften sie frisch
In den Schneidetisch
Und schnitten und rückten
Und nähten und stickten
Und fassten
Und passten
Und strichen und guckten
Und zupften und ruckten,
Und eh mein Schneiderlein erwacht:
War Bürgermeisters Rock bereits gemacht!
Beim Bäckermeister war nicht Not,
Die Heinzelmännchen backten Brot.
Die faulen Burschen legten sich,
Die Heinzelmännchen regten sich,
Und ächzten daher
Mit den Säcken schwer!
Und kneteten tüchtig
Und wogen es richtig
Und hoben
Und schoben Und fegten und backten
Und klopften und hackten.
Die Burschen schnarchten noch im Chor:
Da rückte schon das Brot, das neue, vor!
Beim Fleischer ging es just so zu:
Gesell und Bursche lag in Ruh.
Indessen kamen die Männlein her
Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.
Das ging so geschwind
Wie die Mühle im Wind!
Die klappten mit Beilen,
Die schnitzten an Speilen,
Die Spülten,
Die wühlten
Und mengten und mischten
Und stopften und wischten.
Tat der Gesell die Augen auf,
Wapp, hing die Wurst schon da im Ausverkauf!
Neugierig war des Schneiders Weib
Und macht sich diesen Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die andere Nacht,
Die Heinzelmännchen kommen sacht:
Eins fährt nun aus,
Schlägt hin im Haus,
Die gleiten von Stufen
Und plumpen in Kufen,
Die fallen
Mit Schallen,
Die lärmen und schreien
Und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf den Schall
Mit Licht: husch husch husch-verschwinden
sie all
Oh weh! Nun sind sie alle fort,
Und keines ist hier mehr am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
Man muß nun alles selber tun!
Ein jeder muß fein
Selbst fleißig sein
Und kratzen und schaben
Und rennen und traben
Und schniegeln
Und biegeln
Und klopfen und hacken
Und kochen und backen
Ach, dass es noch wie damals wär!
Doch kommt die schöne Zeit nicht mehr!
Die Computer-Heinzelmännchen
zu Köln
Volkhard Simons nach August Kopisch.
Köln , 1970
In Köln ists heut wie ehedem
Durch Heinzelmännchen sehr bequem
Denn ist man faul und hat kein Zeit
So stehn Computer schon bereit
Und rechnen bei Nacht
Eh man gedacht
Und speichern die Daten
Auf Bändern und Platten
Und drucken
Und spucken
Die Zahlen und Ziffern
Die Zeichen und Chiffren
Und eh eine Schlafmütz noch erwacht
Ist alle Arbeit schon gemacht
Hat heut ein Staatsmann große Pein
Die Wahlen sollten fertig sein
So stellen Hochrechnungen fest:
Die Wahlen sind ein Meinungstest
Sie sammeln in Zählern
Die Stimmen von Wählern
Addiern und vergleichen
Summieren und streichen
Und horten und ordnen
Potenzen von Brüchen
Mit Komma und Strichen
Und während sich noch Politiker raufen Sind heute die Wahlen praktisch gelaufen
Kinder von besorgten Müttern
Können schon Computer füttern;
Sitzenbleibern mit Neurosen
Stelln Computer Diagnosen
Und helfen den Schwachen
Die Aufgaben Kinder von machen
Und bieten in Stückchen
Den Lehrstoff in Schrittchen
So lehren und lernen
Programme und Schleifen
Selbst Schweres begreifen
Und eh ein Schüler es bemerkt
Hat er Erfolg und ist bestärkt.
Will heut ein Lehrer Freizeit haben,
so sitzt er nicht vor Schulaufgaben;
der Elektronenrechner schafft
Die Korrektur aus eigner Kraft,
Und prüft und misst
Und druckt und liest
Und wertet was recht ist
Vermerkt auch was schlecht ist
Sortiert und notiert
Was schwer ist was leicht
Im Leistungsvergleich,
Und eh der Lehrer es gedacht
Ist seine Arbeit schon gemacht.
Neugierig war ein Schreiberling
Und schrieb statt Zahlen Unsinn hin.
Der Rechner derart irritiert
War nun auf Fehler programmiert
Nennt Fehler richtig
Find Unsinn wichtig
Liest statt zu drucken
Prüft statt zu schlucken
Quadriert und addiert
In Brüchen und Summen .
Die Anzahl der Dummen,
Doch irrt der Schreiberling, der denkt ..
Computer sein fortan gekränkt.