Speicheltest verrät Löcher in Zähnen

US-Forscher entwickeln Kariesbarometer

 
Los Angeles/Washington (pte, 18. Feb 2005 13:25) – Wissenschaftler der
University of Southern California http://www.usc.edu haben einen
Speicheltest entwickelt, der genauen Aufschluss über die Gesundheit der
Zähne gibt. Neben einer Status-quo-Analyse soll der Test auch
vorhersagen, wie viele Zahnlöcher ein Mensch im Laufe seines Lebens
noch entwickeln wird, berichtet BBC-Online vom Treffen der American
Association for the Advancement of Science AAAS http://www.aaas.org ,
das derzeit in Washington stattfindet.

Der Test, der Proteine im Speichel analysiert, zeigt sogar an, welche
Zähne besonders kariesgefährdet sind. Die Forscher um Paul Denny (Foto)
wollen damit Zahnärzten die Möglichkeit geben, Kinder schon frühzeitig
auf eventuelle Gefahren hinzuweisen und möglicherweise sofort zu
behandeln. Dennys Team hat entdeckt, dass gewisse Proteinmuster im
Speichel auf ein erhöhtes Kariesrisiko hinweisen. Nach Angaben der
Forscher ist der Test zu 98 Prozent treffsicher. Denny warnt hingegen
davor, ein solches Verfahren als Ersatz eines Zahnarztbesuchs zu sehen,
vielmehr werde die Prävention in der Zahnmedizin durch den Zahnarzt in
den Vordergrund gerückt. Erstmals würde dann auch die Möglichkeit
bestehen, Kinder mit schlechten Zähnen kariesfrei zu halten. Die
Forscher wollen auch einen Test für Babys entwickeln, der bereits im
Säuglingsalter über eventuelle Risiken Aufschluss gibt.

Die Anwendungsbereiche eines solchen Tests wären breit gefächert. So
könnten auch Bewohner von Regionen, in denen wenige Zahnärzte vor Ort
sind, gesunde Zähne haben. Da der Test einfach gemacht werden kann und
spezielle Vorkehrungen nicht getroffen werden müssen, komme er auch für
entlegene Regionen in Frage. Speichel enthält ebenso wie Blut und Urin
Proteine und andere Substanzen, die ein gutes Barometer für den
gesamten Gesundheitszustand eines Menschen sind. Ähnliche Speicheltests
gebe es für Alkohol und andere Drogen und auch zum HIV-Nachweis,
berichtet der Mediziner. Eigentlich würde ein solcher Test zu einer
allgemeinen Gesundenuntersuchung dazu gehören.