Brustimplantate aus eigenen Stammzellen

Erste Versuche liefern positives Ergebnis

Chicago (pte, 18. Feb 2005 15:55) – In zehn Jahren können
Silikonbrustimplantate durch Gewebe ersetzt werden, das aus den eigenen
Stammzellen gewachsen ist, so das Ergebnis einer Studie. „Die Idee,
Implantate aus eigenem Gewebe zu schaffen, scheint Erfolg versprechend
zu sein. Diese Technik könnte in Kürze wie eine Bombe einschlagen“, so
Jeremy Mao von der University of Illinois http://www.uic.edu.

Mao züchtete mit Stammzellen, die er menschlichem Knochenmark entnommen
hatte, Fettgewebe. Dabei nahm er ein biologisch kompatibles Gerüst zur
Hilfe, das die Bedingungen im menschlichen Körper nachahmte. Danach
wurden die Zellen mit Hilfe eines Hydrogel-Gerüsts in Form modelliert.
Schließlich wurde das Gewebe in Mäuse implantiert, die einen
Immundefekt hatten. Dieser hinderte sie daran, das Implantat
abzustoßen. Das Implantat blieb vier Wochen lang in den Mäusen. Laut
Mao war bei den Mäusen keine erkennbare schädliche Wirkung zu erkennen.
Die Implantate behielten ihre Form und Größe während des ganzen Monats
bei. Das ist wesentlich länger als bei künstlichen Implantaten, die
sich normalerweise schon nach einer Woche verformen, so das
Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com .

Implantate aus Stammzellen könnten bald eine sichere Alternative zu
Silikon- oder Kochsalzimplantaten sein. Bei diesen besteht immer die
Gefahr, dass sie reißen. Außerdem sind sie bei der Erkennung von
Brustkrebs störend. Künstliche Implantate schrumpfen nach Jahren auf 40
bzw. 60 Prozent ihrer ursprünglichen Größe. Mao glaubt, dass
Brustimplantate aus Stammzellen in zehn Jahren erhältlich sein werden.
Im Idealfall würde sich das Gerüst innerhalb des Körpers zersetzen,
wenn das Implantat wächst. Donald Ingber von der Harvard Medical School
findet den Ansatz Erfolg versprechen, aber er hat auch Zweifel: „Die
Brust ist mehr als nur Fett.“ Um die Implantate für Menschen verwenden
zu können, müssten komplexere Techniken angewendet werden.