Tapeten-Ablösemittel

Alle Jahre wieder ist es Zeit für einen Tapetenwechsel. Doch wie heißt es so schön: „Was lange klebt, wird später Wut !“. Wohl jedermann denkt mit Unbehagen an die Beseitigung der alten Tapeten. Doch Gründlichkeit zahlt sich auch hier aus.

Tapetenreste können die Tragfähigkeit des Untergrundes beeinträchtigen und sich später als Reliefstrukturen in der neuen Tapete abzeichnen. Außerdem bieten alte Tapeten einen guten Unterschlupf für mögliche Bakterien und Keime.

Im Baumarkt gibt es Geräte mit denen über einen Schlauch heißer Dampf auf die Tapeten geführt wird. Leider durchdringt der Dampf nur langsam oder gar nicht die Tapete. Der alte Kleber wird nur unzureichend aufgeweicht. Ganz zu schweigen vom Aufwand und Energieverbrauch.

Wirkungsvoller sind da schon die handelsüblichen chemischen Tapeten-Ablöser, die aber aggressive Lösungsmittel oder gar Formaldehyd enthalten können und Haut und Schleimhäute reizen.

Doch es geht auch anders. Profis haben uns eine Rezeptur verraten, die konkurrenzlos preiswert ist und Mensch und Umwelt nicht belasten.

Sie benötigen:

– 3 Liter heißes Wasser
– 30 Gramm Tapetenkleister (wirkt als Verdickungsmittel und hält das Wasser besser an der Wand)
– 20 ml Essigessenz
– 30 ml Spülmittel (setzt die Oberflächenspannung des Wassers herab und erhöht so die Benetzbarkeit.

Die Zutaten werden in einem Eimer verrührt. Das Spülmittel zuletzt unterrühren, damit ’s nicht so schäumt.

Die Mischung wird mit einer Farbrolle oder einem Quast satt aufgetragen. Einfacher geht’s mit einem Drucksprühgerät aus dem Gartenbedarf. Das macht dann noch richtig Spaß. Aber bitte den Boden mit einer Plastikplane abdecken.

Beim Hantieren mit einer Leiter achten Sie bitte unbedingt auf sicheren Stand und Qualitätsprodukte.

Nach einer Einweichzeit von 15 Minuten lässt sich die Tapete mit einem Spachtel gut entfernen.

Bei wasser-undurchlässigen Tapeten, wie z.B. Vinyl, sollten die Wände vorher mit einer Drahtbürste oder einer Stachelwalze gründlich perforiert werden.
Wer geschickt ist, kann sich einen Kratzigel auch selbst basteln. Einfach 50 bis 100 Holzschrauben senkrecht durch ein Stück Massivholz der Größe 15 X 8 cm treiben. Ein Akkuschrauber oder eine Bohrmaschine mit Schraubenaufsatz leistet dabei gute Dienste.

Idee, Text & Rezept: Horst Minge