Mit ein paar „Pffft“ kann heutzutage jeder aussehen wie ein Star – zumindest auf dem Kopf. Haarspray wurde 1955 in den USA erfunden und gilt bis heute, trotz wachsender Konkurrenz durch Gel und Wachs, als der Styling-Klassiker.
Ob nun Turmfrisur, Igel-Look oder Dauerwellen, Haarsprays – auch als „flüssige Haarnetze“ bezeichnet – geben der Frisur Form, Halt und Volumen. Dafür verantwortlich sind so genannte Filmbildner, die auf dem Haar einen stabilisierenden Film hinterlassen und die Frisur gewissermaßen stützen.
Leider bestehen diese meist aus speziellen Kunstharzen, die fein vernebelt in die Lunge geraten und dort, aus heutiger Sicht, Schaden anrichten können. Wir besinnen uns deshalb auf natürliche Filmbildner, z.B. Schellack, das man z.B. in der Apotheke erhält.
Schellack wird aus den harzigen Ausscheidungen der in Südostasien beheimateten Lackschildlaus gewonnen und diente übrigens bis in die 1960er Jahre zur Herstellung der Schellack-Schallplatte.
Hier das Rezept für ein rein natürlich festigendes Haarspray.
Lösen Sie zunächst 5 g fein gemahlenes Schellack in 150 ml Isopropanol oder Weingeist unter gelegentlichem Schütteln auf. Wundern Sie sich nicht, das kann durchaus mehrere Stunden dauern.
Da Schellack zwar einen glänzenden aber auch leicht spröden Film ergeben würde, geben wir noch 1 ml Glycerin als Weichmacher hinzu. Schließlich noch 1g Rohrzucker zur Verbesserung der Haftung. Wenn Sie möchten, können Sie noch ein paar Tropfen Parfüm hinzu geben. Gut schütteln, denn der Zucker löst sich nur schwer auf.
Füllen Sie das ganze in eine Sprayflasche, am besten in eine mit Pumpvorrichtung. Durch den Überdruck funktioniert die auch auf dem Kopf. Hierbei ist übrigens die Zerstäubung weitaus geringer als bei den treibgasgefüllten Spraydosen.
Und keine Sorge, die bräunliche Tönung hat keinen Einfluss auf die Haarfarbe.
Ich denke, damit müssen Sie beim Haar-Styling künftig nicht mehr die Luft anhalten.