Berlin – „Die heute vom Bundestag verabschiedete neue Regelung für den
Umgang mit embryonalen Stammzellen wird der Forschung in Deutschland Schwung
geben.“ So kommentiert der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr.
Ernst Th. Rietschel, die beschlossene einmalige Verschiebung des Stichtags
auf den 1. Mai 2007. „Wichtiger noch ist die Rechtssicherheit bei
Forschungsvorhaben mit aktuellen Zelllinien“, fügt Rietschel hinzu. Die alte
Regelung hatte nach Ansicht von Ernst Rietschel nicht nur die Forschung
massiv behindert, sondern Wissenschaftler bei internationalen Kooperationen
unter Strafandrohung gestellt. „Zum Glück kann in diesem Punkt jetzt endlich
Ruhe in die Wissenschaft einziehen, und die Forscher sind nun in der Lage,
sich ohne Bedenken über rechtliche Grauzonen ihrer Arbeit zu widmen“, freut
sich Rietschel.
„Die Leibniz-Gemeinschaft begrüßt den jetzt gefundenen Kompromiss daher
sehr“, sagt der Präsident. „Ich möchte den Abgeordneten des Bundestages
meinen persönlichen Dank und meine Hochachtung dafür aussprechen, dass diese
schwierige Diskussion mit großem gegenseitigen Respekt und Fairness geführt
wurde.“
„Mit der heutigen Entscheidung hat endlich auch die widersinnige und
unhaltbare Situation ein Ende, dass Forschungsprojekte mit embryonalen
Stammzellen mit deutschen Steuergeldern über die EU finanziert werden,
deutsche Wissenschaftler aber von der Beteiligung an diesen Projekten aus
rechtlichen Gründen ausgeschlossen sind“, betont der Leibniz-Präsident.