Antikollisions-Radar, von EU genehmigt

Erste groß angelegte Ultrabreitbandanwendung in Europa

Brüssel (pte, 18. Jan 2005 15:55) – Die Europäische Kommission http://europa.eu.int
hat heute, Dienstag, den Weg für die Einführung von
Antikollisions-Radar Mitte des Jahres geebnet. Die EU hat dazu den
Kurzstreckenradargeräten, die für mehr Sicherheit auf den Straßen
sorgen sollen, ein bestimmtes Funkfrequenzband zugewiesen. Die Nutzung
des Kurzstreckenradars ist die erste groß angelegte
Ultabreitbandanwendung in Europa.

Kurzstreckenradargeräte, die Kollisionsgefahren erkennen und
automatisch die Fahrzeugbremsen betätigen, werden nach der heutigen
Entscheidung voraussichtlich Mitte 2005 verfügbar sein. Vorausgegangen
ist der Entscheidung eine zweijährige Arbeit von Kommission und
Experten für Frequenzen bzw. Verkehrssicherheit. Durch das Europäische
Aktionsprogramm für Sicherheit im Straßenverkehr soll die Zahl der
Verkehrstoten in der EU bis 2010 um die Hälfte gesenkt werden.

„Die heutige Entscheidung ermöglicht die Nutzung von
Funkfrequenzbändern für das Kurzstreckenradar, wobei gleichzeitig
andere wichtige Nutzer dieser Frequenzen vor schädlichen Störungen
geschützt werden“, sagte die für die Informationsgesellschaft und die
Medien zuständige Kommissarin Viviane Reding. Um die Nutzung des
Kurzstreckenradars zu ermöglichen, musste ein EU-weites
Funkfrequenzband bereitgestellt werden. Da bereits alle Frequenzen
genutzt würden, habe die Herausforderung darin bestanden, eine
Möglichkeit für den Betrieb von Kurzstreckenradargeräten auf
Frequenzbändern zu schaffen, die derzeit anderweitig genutzt werden,
unter anderem für Mobiltelefone, Wettersatelliten, Radioteleskope und
Polizeiradar.

Die Kommission habe sicherstellen müssen, dass das Kurzstreckenradar
nicht die Genauigkeit etwa der Wetterüberwachung oder die
Zuverlässigkeit mobiler Netze beeinträchtige. Durch die heutige
Entscheidung wird die Nutzung des 24-GHz-Frequenzbandes für Kfz-Radar
in der gesamten EU möglich. Nach diesem Zeitpunkt wird das
Kurzstreckenradar dann das Frequenzband 79 GHz nutzen.

Drahtlose Übertragung mittels Ultrabreitband-Funktechnologie basiert
auf dem Übermitteln von Funksignalen mit sehr großen relativen
Frequenz-Bandbreiten. Diese belegen in der Regel mindestens 500 MHz und
damit um den Faktor 100 mehr als zum Beispiel das neue Mobilfunksystem
UMTS. Da mit zunehmender Bandbreite auch die Übertragungskapazität
steigt, bietet die Ultrabreitband-Funktechnologie eine sehr hohe
maximale Übertragungskapazität. Das Verfahren ermöglicht nach neuesten
Schätzungen Funkdatenraten von mehreren hundert Mio. Bit pro Sekunde.

Anwendungsmöglichkeiten für die neue Technologie sieht die Industrie
vor allem im Bereich der Übertragung zwischen Geräten der Heim- und
Büro-Elektronik und in Sensor-Netzwerken. Waldbrand-Monitoring,
Deichfeuchte- und Druck-Monitoring oder Luft- und
Gewässer-Qualitätsüberwachungen könnten wichtige zukünftige
Einsatzmöglichkeiten für die neue Technologie sein.

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Georg Panovsky