Vorhersage von Demenz

Einfaches Instrument zur Bewertung der Risikofaktoren

Stockholm (pte/03.08.2006/09:15) – Wissenschaftler des Karolinska
Intitutet http://ki.se haben ein Verfahren zur Vorhersage des
Demenzrisiko einer Person mittleren Alters entwickelt. Dieser Test
berechnet das Risiko durch die Auswertung von Faktoren wie Blutdruck,
BMI und Cholesterinwerte in Verbindung mit Alter und Ausbildung. Die in
dem Fachmagazin Lancet Neurology
http://www.thelancet.com/journals/laneur veröffentlichte Studie basiert
auf einer finnischen Untersuchung, die ergab, dass verschiedene
Risikofaktoren der Lebensmitte mit Demenz in Zusammenhang standen. Die
Forscher hoffen, dass Hausärzte dieses System zur Ermittlung von
Patienten mit einem höheren Risiko einsetzen können. In der Folge
könnten Änderungen des Lebensstils angeregt werden, die ihrerseits das
Demenzrisiko senken würden.

Das Team arbeitete mit Daten der Cardiovascular Risk Factors, Ageing
and Dementia Study. Diese Untersuchung bewertete 1.409 Finnen mittleren
Alters. Nach zwanzig Jahren wurden die Teilnehmer in Hinblick auf
Anzeichen für Demenz, Alzheimer und vaskuläre Demenz erneut untersucht.
Die Wissenschaftler entdeckten, dass gemeinsam mit den bekannten
Risikofaktoren von Alter und einem geringen Bildungsgrad, hoher
Blutdruck, ein hoher Cholesterinwert und Fettleibigkeit das Risiko
einer Demenzerkrankung ebenfalls erhöhten. Basierend auf diesen
Ergebnissen entwickelten die Forscher ein System zur Vorhersage der
Wahrscheinlichkeit, ob ein Mensch mittleren Alters in seinem späteren
Leben an einer Demenz erkranken wird.

Die leitende Wissenschaftlerin Miia Kivipelto erklärte, dass der
Grundgedanke darin bestehe, ein einfaches Instrument für die Vorhersage
des Krankheitsrisikos zu haben, ähnlich wie es sich für kardiovaskuläre
Erkrankungen oder Diabetes bereits gibt. "Für Demenz hat es bisher
nichts Vergleichbares gegeben. Die Idee ist neu, diese Informationen
zusammenzustellen und so eine allgemeine Einschätzung des Demenzrisikos
zu erreichen." Der prädiktive Test erfordert Informationen über Alter,
Dauer der Ausbildung, Geschlecht, BMI, Höhe des Blutdrucks,
Cholesterinwerte, Ausmaß der körperlichen Aktivität und genetische
Faktoren und versieht jeden dieser Werte entsprechend ihrer Verbindung
mit einer Demenzerkrankung mit Risikopunkten. Durch die Kombination
dieser Werte ergibt sich für einen Patienten ein allgemeiner Wert, der
die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung angibt.