Erweiterung simuliert Ansteigen des Meeresspiegels
London (pte/18.05.2006/11:43) – Der britische Software-Programmierer
Alex Tingle hat eine Erweiterung für Google Maps erstellt
http://flood.firetree.net, mit der sich das Ansteigen des
Meeresspiegels simulieren lässt. Das Plug-in bietet die Option, den
Meeresspiegel der Weltmeere um bis zu 14 Meter anzuheben. Wird ein
bestimmter Wert ausgewählt, werden die entsprechenden Kartenteile
geflutet, was das Programm mit einer blauen Farbmaske über den
betroffenen Gebieten anzeigt. Für die notwendigen Höheninformationen
griff Tingle auf öffentlich zugängliche Daten einer
NASA-Shuttle-Mission zurück, die im Jahr 2000 die entsprechenden
Informationen aus dem All vermessen hat.
"Ich habe gelesen, dass die Meere um rund sieben Meter ansteigen
würden, wenn die Grönlandgletscher vollständig abschmelzen sollten",
wird Tingle in der Online-Ausgabe des Spiegels zitiert. Er habe wissen
wollen, wie das aussehen würde. Aufgrund nicht vorhandener
Simulationsmöglichkeiten habe er sich folglich einfach selbst
hingesetzt und die relevanten Daten verknüpft, so Tingle. Die
tatsächlichen Auswirkungen einer prophezeiten Klimaerwärmung auf die
Weltmeere sind in Forscherkreisen immer noch umstritten.
Während pessimistische Schätzungen ein Ansteigen des Meeresspiegels
(pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=041214037 ) um bis
zu sieben Meter tatsächlich für möglich halten, sagen einige
Modellberechnungen einen weitaus geringeren Anstieg von rund 40
Zentimetern bis 2100 vorher (siehe auch:
http://www.pte.at/pte.mc?pte=060120001 ). Bereits ein derartiger
Anstieg könnte für viele Inselstaaten, die aus flachen Korallenatollen
bestehen, aber auch für manche Küstenregionen zu erheblichen
Überschwemmungsproblemen führen.
Die Google-Erweiterung hält sich mit Zentimeter-Angaben freilich nicht
auf und simuliert katastrophale Anstiegsszenarien im Ausmaß von
mehreren Metern. Aufgrund der relativen Ungenauigkeit der Vermessung,
die für 30 mal 30 Meter große Quadrate jeweils eine mittlere Höhe
errechnete, die um bis zu sechs Höhenmeter von der Realität abweichen
kann, ist die Darstellung naturgemäß mit Vorsicht zu genießen. Visuelle
Anhaltspunkte über die Gebiete, die von einem Anstieg des
Meeresspiegels zuallererst betroffen wären, liefert das Programm aber
allemal.