Aggressives Norovirus: Genotyp II/4 im Fokus
Forscher haben fast 3.000 Ausbrüche in den USA für die Jahre 2009 bis 2016 penibel ausgewertet
(pte018/15.11.2018/11:30) – Ausbrüche des Norovirus sowie jene, die
von einem bestimmten Genotyp des Virus verursacht werden, führen laut
einer Studie unter der Leitung der Centers for Disease Control and
Prevention http://cdc.gov deutlich häufiger zu schweren Erkrankungen. Für die Erhebung wurden
fast 3.000 Ausbrüche in den USA für die Jahre 2009 bis 2016 ausgewertet.
Fazit: Mehrere Faktoren spielen bei der Schwere eines Ausbruchs eine
Rolle. Die im "Journal of Infectious Diseases" publizierten Ergebnisse
könnten auch zu einem neuen Impfstoff führen.
Bis zu 800 Tote pro Jahr
Allein in den USA führt das Virus jedes Jahr zu 19 bis 21 Mio. Fällen
von Erbrechen und Übelkeit. Die Folge sind zwischen 56.000 und 71.000
Spitalsaufenthalte und 570 bis 800 Todesfälle. Am stärksten betroffen
sind Kinder und ältere Menschen. Die Krankheit wird über den direkten
Kontakt mit einer infizierten Person, verunreinigte Lebensmittel oder
Wasser sowie den Kontakt mit verseuchten Oberflächen übertragen.
Für die aktuelle Studie haben die Forscher erstmals ganz neue
Datenquellen einander gegenübergestellt. Dabei handelte es sich um Daten
des nationalen Systems zur Meldung von Ausbrüchen des Virus sowie ein
Netzwerk zur Laborüberwachung, das Daten über die Genotypen des Virus
sammelt, die mit bestätigen Ausbrüchen in Zusammenhang stehen.
Arbeit an einem Impfstoff
Die bisher laut den Experten größte derartige Analyse beinhaltete 3.747
Ausbrüche mit mehr als 100.000 Betroffenen. Schwere Folgen inklusive
Krankenhausaufenthalte oder Todesfälle kamen bei Ausbrüchen häufiger
vor, die durch einen bestimmten Genotyp, und zwar Genogruppe II, Typ 4
und bei Ausbrüchen im Gesundheitsbereich wie in Krankenhäusern,
Langzeitpflegeeinrichtungen und ambulanten Einrichtungen verursacht
wurden.
Laut Forschungsleiterin Rachel M. Burke bestätigen diese Ergebnisse
frühere Forschungen über die Schwere der Erkrankungen mit dieser
bestimmten Form des Virus. Künftige Impfstoffe sollen den Erreger der
Genogruppe II, Typ 4 daher auch berücksichtigen. Zusätzlich zeigten sie
auch, dass das Abzielen dieser Impfstoffe auf Personal im
Gesundheitsbereich die Anzahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle
durch das Norovirus verringern könnte. Derzeit gibt es keinen Impfstoff
gegen das Virus. Mehrere Kandidaten werden aber derzeit entwickelt.