Leuchtendes Sperma – Indikator für Unfruchtbarkeit

Quallenprotein lässt Sperma grün leuchten

Oxford (pte/21.09.2005/09:15) – Ein Verfahren, das Sperma grün leuchten
lässt, soll Fortschritte in der Erforschung von Ursachen für eine
Unfruchtbarkeit ermöglichen. Wissenschafter der University of Oxford
http://www.ox.ac.uk haben ein Gen extrahiert, das ein grünes Protein
bei einer Qualle hervorbringt. In der Folge wurde damit in den Hoden
von Hamstern grünes Sperma geschaffen. Das grün fluoreszierende Protein
wird nur im mittleren Bereich des Spermas sichtbar. Verantwortlich
dafür ist, dass das Protein auf die Mitochondrien abzielt, die nur in
diesem Bereich vorhanden sind. Die Fluoreszenz selbst ist nur bei Licht
einer bestimmten Wellenlänge unter dem Mikroskop sichtbar. Hamster
verfügen über ein ähnliches Sperma wie der Mensch und sind daher ein
ideales Modell für die Untersuchung der menschlichen Spermaentwicklung
und möglicher Fehlfunktionen. Die Details der Studie wurden in dem
Fachmagazin Biology of Reproduction http://www.biolreprod.org
veröffentlicht.

Die Wissenschafter gehen davon aus, dass das neue Verfahren eine genaue
Analyse der Genfunktionen bei Sperma ermöglichen wird. Mittels des
Quallenproteins sollen spezifische Gene im Sperma sichtbar gemacht und
in der Folge auch ihre Fortschritte verfolgt werden können. Der
leitende Wissenschafter John Parrington erklärte, dass das eigentliche
Ziel sei, dieses Verfahren für die Erforschung der Gene einzusetzen,
die während der Befruchtung entscheidend sind und eine Unfruchtbarkeit
auslösen können, wenn ihre Funktion gestört ist. Dieses
Forschungsvorhaben sei vor allem daher wichtig, da eine Studie kürzlich
ergab, dass ein von sieben britischen Paaren unter
Fruchtbarkeitsproblemen leidet. Ein Drittel dieser
Fruchtbarkeitsprobleme sei auf unbekannte Ursachen zurückzuführen.

Zahlreiche Zellen des Körpers können im Labor kultiviert und
gentechnisch verändert werden. Bei Spermazellen ist das aufgrund ihrer
geringen Größe und außergewöhnlichen Form nicht möglich. Dazu kommt,
dass sie außerhalb des Körpers nur eine kurze Zeit überlebensfähig
sind. Die Wissenschafter wollen sich auf den Mechanismus konzentrieren
durch den Sperma, das in eine Eizelle eindringt, sie dazu bringt sich
zu einem Embryo zu entwickeln. Das neue Verfahren könnte es zusätzlich
erlauben, gentechnisch veränderte Tiere für eine Reihe anderer
Forschungsvorhaben zu schaffen. Derzeit entstehen gentechnisch
veränderte Mäuse durch die Platzierung synthetischer Gene in einer
Eizelle. Dieses Verfahren ist laut BBC vergleichsweise wenig effizient.
Aus diesem Grund sind bisher Versuche gentechnisch veränderte Versionen
wichtiger Modelltiere wie Hamster oder Meerschweinchen zu schaffen
gescheitert. Die Schaffung transgener Tier aus transgenem Sperma könnte
eine Lösung für dieses Problem bieten.