Antibiotika fördern Fettleibigkeit bei Kindern

pte20141001002 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Antibiotika fördern Fettleibigkeit bei Kindern

Häufigkeit der Verabreichung und Art der Medikamente entscheidend

Philadelphia/Baltimore (pte002/01.10.2014/06:00) – Kinder, die immer
wieder Antibiotika erhalten, verfügen über ein höheres Fettsuchtrisiko,
wie die University of Pennsylvania http://www.upenn.edu und die Bloomberg School of Public Health http://jhsph.edu ermittelt haben. Wie "JAMA Pediatrics" http://bit.ly/1adWrco berichtet, erhöht sich das Risiko bei Kindern um zehn Prozent, die vor
dem zweiten Lebensjahr vier Mal oder öfter Antibiotika erhalten haben.

64.000 US-Kinder analysiert

Laut Experten wie Graham Brudge von der University of Southampton http://southampton.ac.uk ist ein direkter Zusammenhang nicht nachgewiesen. Daher sollte nicht
auf den Einsatz dieser Medikamente verzichtet werden. Die
Wissenschaftler analysierten die Gesundheitsdaten von mehr als 64.000
Kindern in den USA für den Zeitraum 2001 bis 2013.

Die Kinder wurden weiter beobachtet, bis sie das fünfte Lebensjahr
erreichten. Fast 70 Prozent hatten bis zum zweiten Lebensjahr bereits
zwei Mal Antibiotika erhalten. Jene Kinder, die vier Mal oder häufiger
Antibiotika eingenommen hatten, verfügten bis zum fünften Lebensjahr
über ein um zehn Prozent höheres Risiko einer Fettsucht.

Nicht jedes Antibiotikum gleich

Auch die Art der Antibiotika scheint eine Rolle für die Ausbildung einer
späteren Fettsucht zu spielen. Jene Kinder, die ein Medikament erhalten
hatten, das auf einen bestimmten Krankheitserreger abzielte, verfügten
über ein geringeres Risiko zuzunehmen. Breitbandantibiotika hingegen
scheinen eine Gewichtszunahme zu begünstigen.

Charles Bailey von der University of Pennsylvania http://www.upenn.edu zufolge beeinträchtigen Antibiotika Bakterien im Darm, die ein normales
Gewicht fördern und jene aktiver machen, die den Stoffwechsel in die
falsche Richtung lenken. Die Studie zeige auch, dass das zu häufige
Verschreiben von nicht passenden Antibiotika negative Auswirkungen auf
das Wachstum habe.