Wollen wir hoffen, dass dieses
Szenario niemals eintritt. Allerdings, wenn man die Anfälligkeit der
europäischen Hochspannungsnetze betrachtet, dann kann man manchmal schon
an sowas denken. Seiner Zeit musste an der Ems einmal eine Hochspannungsleitung
nach Holland während drei Stunden wegen eines Stapellaufes eines großen
Kreuzfahrtschiffes abmontiert werden. Das erzeugte nicht nur in großen
Teilen Deutschlands einen Blackout, sondern ich befand mich damals in
Apulien, also etwa fast 3000 Kilometer weiter südlich im Urlaub. Dort waren die
Folgen gravierende als hier in Deutschland. Acht Stunden dauerte dort der
Stromausfall, alle Räder standen still bis in die Nacht hinein. Das zeigte
deutlich die Sensibilität des Gesamt-Europäischen Stromnetzte, selbst kleinste
Einflüsse können einen großen GAU auslösen. Aus diesem Grunde halte ich die
Forderung, nicht nur die Kernkraftwerke abzuschalten – das ist ok – sondern
dann auch noch die letzten Kraftwerke, die mit Braunkohle betrieben
werden, vom Netz zu nehmen und nur auf regenerative Energien umzusteigen, für
unverantwortlich. Natürlich gehört den regenerativen Energien die Zukunft,
diese werden allerdings weitgehend dezentral und chaotisch eingespeist und kaum
rechenbar. Deshalb benötigt es einige Großkraftwerke, um die Pausephasen zu
überwinden. Da wird das Pferd von hinten aufgezäumt, denn die dafür notwendigen
riesigen Stromspeicher mit tausenden von Terrawattstunden existieren noch gar
nicht.
Wasserkraft und
Pumpspeicherwerke steigen bei weitem nicht aus.
Es besteht allerdings im
europaweiten Hochspannungsnetzverbund ein Ausweg. Dann allerdings muss
Deutschland auf Kernenergiestrom aus Frankreich oder Kohlekraftwerke aus Polen
zurückgreifen. Auch der Bezug von Kernenergiestrom aus der Ukraine (Tschernobil)
oder Russland würde durchaus stabilisierend wirken. Aber wer will das schon?
Diese Zwickmühle zwischen verständlichem Wunschdenken der Umweltschützer und
den technischen Realität ist auf lange Sicht nicht einfach zu lösen. Große
Hilfe bringen da keine Hilfe. Das den Politikern ins Gästebuch.
Hier nun für den Fall der Fälle,
der hoffenltich nie eintritt, ein paar Tipps, wie man einem möglichen GAU
begegnen könnte. Einfach ist das auf keinen Fall. Dazu finden Sie hier einen
Artikel, den ich im ….. ausfindig gemacht habe.
Ihr Jean Pütz
Was
geschieht bei einem Blackout der Stromversorgung
Blackout
(3) – Kann ich mich vorbereiten?
von Manfred Haferburg
Mit jeder volatilen Energiequelle, die ans Netz geht, wird ein Blackout
wahrscheinlicher. Mit jedem Grundlastkraftwerk, das stillgelegt wird, steigt
die Blackout-Gefahr.
Die Bundesregierung will bis zum Jahre
2022 – notabene in drei Jahren – Kohlekraftwerke mit 12.700 Megawatt
stilllegen. Die heutige Höchstlast beträgt etwa 75.000 Megawatt. Zu
gut deutsch: Die Politik will bis 2022 fast ein Fünftel der elektrischen
Grundlasterzeugung des Landes plan- und ersatzlos stilllegen oder gar durch
wetterabhängige Kraftwerkskapazität ersetzen, die an windstillen trüben Tagen
noch nicht einmal 10 Prozent ihrer Leistung erbringen können. Vergessen
Sie nicht – ein großer Blackout ist eine nationale Katastrophe mit
unübersehbaren Folgen für die Bevölkerung und die Wirtschaft. Ist ein Notfall
erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Ein Blackout
kommt plötzlich und ohne jede Vorwarnung. Es ist eher umgekehrt – schlechte
Nachrichten über die Blackout-Gefahr werden von den grünliebenden Journalisten
und staatlichen Stellen nur verdruckst verbreitet.
„Die
Versorgung ist gesichert“, sagt der Wirtschaftsminister Altmaier, der
bekanntermaßen Jurist ist. Er sagt es wider besseres Wissen. Ein anderer
Bundesminister, der in seiner Jugend mal Messdiener war, behauptete einst mit
ähnlich pathetischem Wahrheitsgehalt: „Die
Rente ist sicher“.
Im Teil
1 dieses Beitrages haben wir uns damit befasst, wie sich so ein Blackout
anfühlen könnte. In diesem Teil wollen wir mal schauen, wie man sich wenigstens
ein bisschen darauf vorbereiten kann.
Wie
lange könnte ein Blackout dauern?
Wenn ein Landesnetz einmal
zusammengebrochen ist, dauert es eine ganze Weile, bis die Leistung
wiederaufgebaut werden kann. Man benötigt erst einmal ein paar Kraftwerke, die
„schwarzstartfähig“ sind. Das sind weder Windenergieanlagen, die ihre Flügel
erst mal mit Strom in die Anfahrposition drehen müssen noch normale
Kraftwerke, die Pumpen und Hilfsdampfkessel brauchen, um zu starten.
Schwarzstartfähige Kraftwerke können ohne äußere Versorgung durch das Netz
angefahren werden, weil sie eigene genügend große Dieselgeneratoren oder
Gasturbinen haben, um den Anfahrprozess mit Strom zu versorgen. Davon gibt es
in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur ganze 120 Kraftwerksblöcke.
Das entspreche einer Leistung von 9,7 Gigawatt.
Erst einmal muss der Schaden beseitigt
oder isoliert werden, der den Netzausfall verursacht hat. Dann muss das Netz in
kleine Subnetze aufgetrennt werden.
Sind dann einige Kraftwerke wieder
angefahren worden, kann der Lastverteiler das Netz sukzessive aus den kleinen
separierten Teilen wiederaufbauen – das heißt: Stück für Stück zusammenschalten
und parallel dazu Kraftwerke hochfahren. Hierbei müssen Leistung und Verbrauch
stets in Waage gehalten werden, sonst bricht das Netz wieder zusammen.
Wenn man versuchen würde, das Netz einfach
wieder zuzuschalten, würden die bereits gestarteten Kraftwerke sofort durch
Überlastung ausfallen, da ja überall jede Menge Verbraucher eingeschaltet am
Netz hängen und die Leistungsbilanz stören. Dieser Vorgang des
Netzwiederaufbaus kann mehrere Tage dauern.
Ich schätze ein, dass etwa eine Woche vergehen
kann, bis das Netz wieder zur Verfügung steht. Richten Sie sich also auf eine
Woche ohne Versorgung ein. Halten Sie solche Dinge in Ihrem Vorrat, die Sie
auch normalerweise konsumieren.
Was
muss man für einen Blackout vorrätig halten?
Die Maslowsche
Bedürfnispyramide hilft uns, diese Frage zu beantworten. Da der
Versorgungsausfall nur eine Woche beträgt, können wir mit den Grundbedürfnissen
beginnen: Hierzu zählt Maslow (1943) alle Grundbedürfnisse,
die zum Erhalt des menschlichen Lebens erforderlich sind, wie Atmung, Wasser,
Nahrung, Schlaf, Fortpflanzung, Homöostase (z.B. Hütte, Witterungsschutz).
Eine Woche ohne Essen halten die meisten
erwachsenen Menschen problemlos aus, wenn sie gesund sind. Nicht so allerdings
kranke oder sehr alte Menschen und Kleinstkinder. Denken Sie auch an Diabetiker
und Allergiker.
Wasser: Da man damit rechnen muss, dass die Leitungswasserversorgung
schon nach wenigen Stunden ausfallen kann, sollte für jedes Familienmitglied
ein Vorrat an 1,5 Liter (große Mineralwasserflasche) für eine Woche
bereitstehen. Das heißt für eine dreiköpfige Familie brauchen Sie einen Vorrat
von 20 Flaschen.
Wenn der Strom plötzlich ausfällt, weiß
man nicht, wann er wiederkommt. Ich empfehle daher, umgehend und prophylaktisch
die Badewanne mit kaltem Wasser volllaufen zu lassen. Dieses kann
dann, streng rationiert, als Brauchwasser das Leben sehr erleichtern.
Bedenken Sie auch, dass bei einem
Wasserausfall auch die Toilettenspülung mit ausfällt. Sie können Ihre Toilette
nicht mehr wie gewohnt benutzen. Auch ein Campingklo dürfte beim Blackout für
eine Familie innerhalb kurzer Zeit überfordert sein. Ich persönlich würde mir
mit Plastik-Abfallsäcken helfen, die fest zugeschnürt lagerbar sind, bis sich
das Leben wieder normalisiert. Gut ist es, wenn sie für die Benutzung über die
Klobrille gezogen passen.
Ein Mensch stirbt nicht, wenn er sich eine
Woche nicht waschen kann. Menschen fühlen sich aber besser, wenn sie sich
reinigen können. Ein Vorrat an feuchten Wegwerftüchern kann den Komfort
wesentlich erhöhen.
Nahrungsmittel: Für Nichtfaster ist die Vorstellung eines
kompletten Nahrungsverzichtes von einer Woche wenig attraktiv. Für
Kleinstkinder und Kranke besteht sogar die Notwendigkeit der Möglichkeit von
regelmäßiger warmer Nahrungszufuhr. Sie brauchen also einen
Spiritus-Campingkocher und einen Brennstoffvorrat für eine Woche. Fünf Liter
Brennspiritus dürften reichen. Und denken Sie daran, die meisten Menschen haben
wenig Erfahrung beim Umgang mit solchen Geräten. Die Feuerwehr können Sie
wahrscheinlich gar nicht erreichen. Also ist ein Feuerlöscher eine gute Idee.
Die Vorratshaltung von Nahrungsmitteln muss
pragmatisch sein, wenn sie funktionieren soll. Festmahle braucht es beim
Blackout ohnehin nicht zu geben. Für Kinder brauchen Sie Trockenmilchpulver
o.ä. Für Erwachsene ein paar Päckchen Nudeln, Reis, Linsen – alles was lange
lagerfähig ist. Ein paar Soßen-Konserven tun gut, auch andere Konserven. Brot
ist schwierig, daher rate ich ab. Futtern Sie erst den Tiefkühlschrank und den
Kühlschrank leer, die werden sowieso auftauen.
Wenn Sie neue Nahrungsmittel als Ersatz
für verbrauchte kaufen, stellen Sie diese immer nach hinten ins Regal. Für
Kaffeeabhängige – vergessen Sie den Instantkaffee nicht.
Information/Kommunikation: Telefon, Fernsehen und Internet brechen beim
Blackout binnen kurzer Zeit zusammen. Information kann lebenswichtig sein. Es
ist davon auszugehen, dass die staatlichen Stellen den Rundfunk mit
Notstromaggregaten aufrechterhalten können. Nehmen Sie Warnungen der
staatlichen Stellen im Notfall ernst. Bleiben Sie besonnen.
Haben Sie daher ein batteriebetriebenes
Radio bereit, natürlich mit einem entsprechenden Batterievorrat. Im Notfall
haben Sie noch ein Autoradio. Einen Batterievorrat brauchen Sie auch für Ihre
Taschenlampe. Bevorraten Sie eine ausreichende Zahl von Zündhölzern, Kerzen und
sicheren Kerzenhaltern für die Familienmitglieder. Lassen Sie Kinder nicht mit
brennenden Kerzen alleine.
Gesundheitsfürsorge: Man sollte stets einen gut gerüsteten
Verbandskasten bereithalten, auch einen Mindestvorrat an benötigten
Medikamenten. Durchfallmittel, Fiebersenker und Elektrolyte sollten darin sein.
Ein gut bebilderter Erste-Hilfe-Führer kann von großem Nutzen sein.
Eine Erkältung ist das Letzte, was Sie bei
einem Blackout brauchen. Ziehen Sie sich warm an, die Heizung wird nicht
funktionieren, und die Wohnung wird kalt. Medizinische Hilfe für unvorhergesehene
Fälle gibt es nur noch in Krankenhäusern. Begeben Sie sich im Notfall dorthin
und wappnen Sie sich für jede Menge Komfortverlust.
Haben Sie einen ausreichenden Vorrat an
Einweggeschirr und Besteck? Für unhygienische Angelegenheiten brauchen Sie
Einweghandschuhe. Betreiben Sie nach Möglichkeit ein Minimum an Seuchenschutz.
Dazu gehört die sichere und isolierende Lagerung von Müll und
Ausscheidungsprodukten sowie ein Minimum an Hygiene.
Bargeld: Hier scheiden sich die Geister. Sie sollten stets
etwas Bargeld im Hause vorrätig haben, da die Geldverteilung über die Banken
und bargeldloses Zahlen ausfallen. Sollte der Blackout länger dauern, macht
Bargeld Sie unabhängiger für Einkaufe auf einem eventuell entstehenden
Notmarkt, das ist wichtig. Aber Bargeld macht Sie verwundbar bei
Raubüberfällen.
Verhalten: Sicherheit kommt zuallererst, ohne Abstriche und
ohne Kompromisse. Vorsicht, Vorsicht und nochmals Vorsicht ist angesagt. Sie
können nicht mit fremder oder staatlicher Hilfe rechnen – um so willkommener,
wenn Sie sie erhalten. Gehen Sie davon aus, dass Sie weder Polizei noch
Feuerwehr noch dringende medizinische Hilfe rufen können. Verletzungen, Brände,
Unfälle können unter solchen Umständen tödlich enden. Nachbarschaftliche Hilfe
wird lebensnotwendig und lebensrettend sein. Leisten Sie sie, wenn Sie können.
Kümmern Sie sich als erstes um die
Schwachen unter Ihren Lieben. Es ist besser, die gebrechlichen Eltern zu Hause
zu beschützen, als im Pflegeheim auf angemessene Betreuung im Katastrophenfall
zu hoffen. Also sollten sie – möglichst am Anfang einer solchen
Ausnahmesituation, wenn die Straßen noch einigermaßen sicher sind – geholt
werden.
Low profile – der gesellschaftliche
Zusammenhalt wird durch einen Blackout an seine Grenzen geführt. Staatliche
Schutzfunktionen für den Bürger können nicht genügend aufrechterhalten werden.
Es gibt immer einen Bodensatz der Gesellschaft, der eine solche
Ausnahmesituation für kriminelle Akte nutzen möchte. Plünderungen, Raub und
andere schwere Delikte werden wahrscheinlich. Vermeiden Sie die Situationen.
Bleiben Sie mit Ihrer Familie im Haus. Vermeiden Sie beleuchtete Fenster, wenn
alles um Sie herum dunkel ist. Zeigen Sie nicht an, dass Sie Überlebensmittel
haben – eine Dose Ravioli kann Sie das Leben kosten. Auch ein laufendes
Notstromaggregat könnte Leute anziehen, von denen Sie lieber Abstand halten
wollen.
Versuchen Sie, die Benutzung Ihres Autos
zu vermeiden. Es wird für Sie kein Nachtanken geben, nur 14 von 1.600
Tankstellen in Deutschland haben ein Notstromaggregat, und die bleiben
staatlichen Stellen und Helfern vorbehalten. Es wird kaum Hilfe bei Unfällen
geben. Es kann zu Fällen von Fahrzeugraub kommen.
Liebe Achse-Leser, der Blackout wird durch
Energiewende und Kohleausstieg wahrscheinlicher. Dies ist eine unvollständige
Vorbereitungsanleitung ohne jede Gewähr, dafür muss sie aber auch keine
Rücksicht auf politische Korrektheit nehmen.
Sicher haben Sie noch weitere gute Ideen,
wie man sich schützen kann – teilen Sie diese mit uns und den anderen
Achse-Lesern.