Älteste Fraktur beweist Wechsel auf das Land

pte20150521012 Forschung/Technologie, Medizin/Wellness

Älteste Fraktur beweist Wechsel auf das Land

Übergang tierischen Lebens zwei Mio. Jahre früher als bisher gedacht

(pte012/21.05.2015/10:30) – Es dürfte nur ein kleiner Sturz für einen
Tetrapoden gewesen sein, er weist jedoch auf einen riesigen Fortschritt
für die Vierfüßer hin. Ein gebrochener Fußknochen datiert den Wechsel
der Vorfahren des Menschen vom Wasser auf das Land laut einer Studie des
Queensland Museum http://qm.qld.gov.au um zwei Mio. Jahre zurück.

Reise 330 Mio. Jahre zurück

Das Fehlen von Fossilien bedeutet, dass wenig über den Zeitraum der
Entwicklung von Gliedmaßen aus Fischflossen vor rund 360 Mio. Jahren und
das Auftreten der ersten am Land lebenden Tetrapoden vor 330 Mio.
Jahren bekannt ist. Das Team um Peter Bishop hat eines der seltenen
Fossilien aus diesem Zeitraum analysiert.

Dabei handelt es sich um einen 1,50 Meter langen Ossinodus, der vor rund
333 Mio. Jahren auf dem heutigen Gebiet Australiens lebte. Es zeigte
sich, dass die Knochen des Unterarms stark genug waren, um den Körper
auch bei der Fortbewegung an Land zu unterstützen. Dieses Fossil verfügt
aber auch über den laut Bishop ältesten überhaupt bekannten Bruch eines
Knochens bei einem Tetrapoden.

Unfall muss an Land passiert sein

Mithilfe von Computerprogrammen haben die Experten die Krafteinwirkung
rekonstruiert, die notwendig war, um diesen Knochenbruch zu verursachen.
Es zeigte sich, dass die Krafteinwirkung in Relation zur Größe des
Tieres so groß war, dass der Unfall an Land geschehen sein musste. Laut
Bishop ist diese Art von Prallwirkung im Wasser nur sehr schwer zu
erzielen, da das Wasser wie ein Kissen schützt.

Daher kommen die Forscher zu dem Schluss, dass der Bruch eintrat, als
das Tier aus einer Höhe von 85 Zentimetern stürzte. Wahrscheinlich ist
es von einem Felsen oder einem Baumstamm gefallen. Diese Hinweise legen
nahe, dass der Ossinodus Zeit an Land verbracht haben muss. Damit wird
dieser Tetrapode zum ältesten Vertreter dieser Art, der sich an ein
Leben an Land angepasst hat.

Dominique Adriaens von der Universiteit Gent http://ugent.be kann sich ebenfalls vorstellen, dass der Knochenbruch wahrscheinlich an
Land stattgefunden hat. Die Sturzhöhe hänge jedoch von unbekannten
Faktoren ab wie der Oberfläche, auf der das Tier aufgeschlagen ist. Laut
Ted Daeschler von der Academy of Natural Sciences http://ansp.org sind damit zwar die genauen Urspünge der Landtiere noch immer nicht
erforscht. Dennoch leisteten diese Forschungsergebnisse einen wichtigen
Beitrag.