MINT-Plan der BMBF-Ministerin Karliczek – Mit einer Stellungnahme von Jean Pütz

Meine persönliche Bemerkung:

Es scheint, dass
mittlerweile auch die Politik begriffen hat wohin die Reise geht. Als
ich 1973 eine große Sendereihe mit dem Titel "Einführung in die
Digitaltechnik" als Autor, Produzent und Moderator zum ersten Mal im
WDR-Fernsehen ausstrahlte, musste ich um einen Sendetermin kämpfen. Der
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hatte die Zeichen der Zeit ebenfalls
erkannt und veranstaltete parallel dazu 4 Wochenend-Seminare. Damit
läuteten wir sozusagen das digitale Zeitalter ein. Dass auch
Öffentlich-Rechtliche Fernsehanstalten sehr weitsichtig sein können
beweist die Tatsache, dass diese Sendung in allen Dritten Programmen der
ARD insgesamt über 100 Mal wiederholt wurde. In der Politik hatte sich
das aber noch nicht herumgesprochen, obwohl der meines Erachtens beste
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Heinz Riesenhuber sich sehr darum
bemühte. Er war immerhin von 1982 bis 1993 Bundesminister für Forschung
und Technologie. Ihm ist zu verdanken, dass die Politik aufwachte,
leider nicht alle Ministerien. So ist es kein Wunder, dass Deutschland
die weltweit explodieren technischen und wissenschaftlichen
Möglichkeiten des digitalen Zeitalters nur am Rande mitmachte und
heutzutage extrem ins Hintertreffen geraten ist, insbesondere was die
Infrastruktur der Verbreitung des Internets anbelangt.

Gott sei Dank wird versucht,
das mit großer Intensität nachzuholen. Kürzlich habe ich mit 10
ausgewählten Wissenschaftsjournalisten die BMBF-Ministerin Frau Anja
Karliczek auf ihrem Besuch von zwei der besten Forschungseinrichtungen,
das  Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) und anschließend
das Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Saarbrücken
(DFKI) begleitet.

Künstliche Intelligenz baut
auf eine historisch neuartige Denkmethode auf, dem sogenannten
Algorithmus. Voraussetzung dafür ist aber eine breite Bildung in allen
Schultypen – angefangen im Gymnasium, der Gesamtschule, insbesondere
aber in Berufsschulen. Leider gibt es viel zu wenig junge Leute, die
sich für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft,
Technik) interessieren. Deswegen ist es umso erfreulicher, dass das BMBF
das Werben um diese Fächer aufgreift und mit finanzieller Unterstützung
in die Öffentlichkeit wirkt.

Dazu der folgende MINT-Aktionsplan

Mit MINT in die Zukunft!

BMBF fördert Maßnahmen zur Stärkung der MINT-Bildung mit 55
Millionen Euro. Bildungsministerin Karliczek: MINT bietet viele Chancen

Bundesbildungsministerin
Karliczek hat den MINT-Aktionsplan bei ihrem Besuch des Schülerlabors dEIn Labor an der der Technischen
Universität Berlin vorgestellt: „Gute MINT-Bildung ist in der modernen, digital
geprägten Welt unerlässlich. Vorschläge der Suchmaschinen im Internet oder die
Entwicklung neuer Ideen und Geschäftsmodelle kann nur bewerten, wer versteht,
was ein Algorithmus ist. Gerade die klassischen Natur- und
Ingenieurwissenschaften, aber auch die Medizin erhalten durch die Möglichkeiten
der Künstlichen Intelligenz einen neuen Schub und bedürfen gut ausgebildeten
Nachwuchses, der sich mit MINT auskennt. Gute MINT-Bildung bietet viele Chancen
für den Einzelnen und für Deutschland. Deshalb stelle ich mit dem
MINT-Aktionsplan für neue Maßnahmen 55 Millionen Euro bereit.“

MINT,
das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die
bisherigen Maßnahmen des BMBF im MINT-Bereich laufen schon sehr erfolgreich,
z.B. die Förderung der Initiative “Haus der kleinen Forscher“ oder die Kinder-
und Jugendwettwebewerbe wie „Jugend forscht“. Der MINT-Aktionsplan stärkt
dieses Engagement nun besonders in den vier Bereichen MINT-Bildung für Kinder
und Jugendliche, MINT-Fachkräfte, Chancen von Mädchen und Frauen in MINT und
MINT in der Gesellschaft.

Für
10 bis 16-Jährige fördert das BMBF regelmäßig stattfindende, betreute Angebote
in der MINT-Bildung. Ein breiter und einfacher Zugang zu MINT-Angeboten soll
genauso selbstverständlich werden wie der Besuch von Sportvereinen oder
musische Aktivitäten. Übergreifend stärkt der Aktionsplan des BMBF Mädchen und
Frauen, damit sie ihre MINT-Interessen vertiefen können und sich in diesen
Bereichen mehr zutrauen.

Mit
der onlinegestützten, bundesweiten MINT-E-Plattform und Vernetzungsstelle kann
man sich verlässlich über die vielfältigen MINT-Initiativen informieren. Sie
stellt einen virtuellen Marktplatz für Vernetzungs- und Transferaktivitäten
dar, so dass gute MINT-Praxis in die Fläche kommt.

Darüber hinaus fördert das BMBF Forschung zu erfolgreicher,
qualitativer MINT-Bildung und identifiziert Maßnahmen, die ein langfristiges
Interesse an MINT aufbauen.

Weitere Informationen:

Der
MINT-Aktionsplan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist abrufbar
unter

www.bmbf.de/de/mit-mint-in-die-zukunft-7876.html