Prostatakrebs: Test für Metastasen-Risiko

pte20181212014 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Prostatakrebs: Test für Metastasen-Risiko

Analyseverfahren von Forschern des Albert Einstein College of Medicine ist rascher und billiger

Test: neuer Ansatz im Kampf gegen Prostatakrebs (Foto: jmd.amjpathol.org)
Test: neuer Ansatz im Kampf gegen Prostatakrebs (Foto: jmd.amjpathol.org)

New
York (pte014/12.12.2018/10:30) – Für Männer mit neu diagnostiziertem
Prostatakrebs und jene, die bereits behandelt wurden, ist die
Einschätzung des Risikos von Metastasen von Bedeutung, wenn es um die
Therapiewahl geht. Bei Prostatakrebs wird das primäre Tumorwachstum oder
die Ausbreitung durch Vermehrung oder Löschungen von Teilen des Genoms
mit der Bezeichnung Copy Number Alterations (CNAs) bestimmt.

Forscher des Albert Einstein College of Medicine http://einstein.yu.edu haben einen neuen Test entwickelt, der eine kostengünstigere,
schnellere und wiederholbare Beurteilung von CNAs ermöglicht. Zusätzlich
wird weniger Gewebe als bei anderen Diagnoseverfahren benötigt. Bei
rund 16 Prozent der Erkrankungen an Prostatakrebs kommt es zur Bildung
von Metastasen. Sie sind für acht Prozent der Sterbefälle der
betroffenen Patienten verantwortlich. Die Forschungsergebnisse wurden in
"The Journal of Molecular Diagnostics" veröffentlicht.

Schnellerer Nachweis

Eine genauere Vorhersage zum Zeitpunkt der Diagnose ermöglicht es, jene
Männer zu identifizieren, bei denen ein Risiko besteht und die daher von
einer aggressiven Behandlung profitieren würden. Der Nachweis von CNAs
in Prostatagewebe oder Blut kann Hinweise darauf liefern, ob eine
bereits diagnostizierte Erkrankung weiter fortgeschritten ist. Die
vermehrten oder gelöschten Gene stellen laut den Forschern neue Ziele
für die Behandlung von aggressivem Prostatakrebs dar.

Laut dem Forschungsleiter Harry Ostrer konnte gezeigt werden, dass CNAs
mit der neuen Untersuchung mit der Bezeichnung "Next-Generation Copy
Number Alteration" (NG-CNA) rasch und genau nachgewiesen werden können.
Die Auswirkungen dieser Informationen sind zweifach. Es kann
sichergestellt werden, dass Männer, bei denen wahrscheinlich Metastasen
auftreten werden, bereits zum Zeitpunkt der Diagnose die richtige
Behandlung erhalten und dass bei Männern ohne dieses Risiko eine
Überbehandlung vermieden wird.

Sequenzierungsverfahren

Bei der NG-CNA handelt es sich um ein gezieltes Sequenzierungsverfahren,
das 902 genomische Stellen analysiert, die zu 194 genomischen Bereichen
gehören. Im Vergleich mit dem der Untersuchung "Comparative Genomic
Hybridization" kann NG-CNA die Proben schneller verarbeiten und die
Kosten pro Probe senken. Laut Ostrer sind Kosten von 20 bis 40 Dollar
möglich. Eine vollständige Sequenzierung des Genoms würde laut dem
Forscher fast 1.000 Dollar kosten.