Glatze wird wieder haarig – Mikro-LEDs machen es eventuell möglich

LED-Chip lässt Haare wieder wachsen

Glatzen könnten laut aktuellen Forschungsergebnissen bald der Vergangenheit angehören

Tests mit Mäusen: Behandlung per LED-Chip erfolgreich (Grafik: acs.org)
Tests mit Mäusen: Behandlung per LED-Chip erfolgreich (Grafik: acs.org)

Washington/Seoul
(pte013/14.09.2018/12:30) – Per Laser stimulierte Haarwurzeln werden
wieder aktiv. Der Aufwand ist allerdings gigantisch, nichts für den
täglichen Gebrauch, wie unter anderem Forscher des Korea Advanced
Institute of Science and Technology http://kaist.edu sagen, die den Vorläufer eines Geräts entwickelt haben, das auf die
Kopfhaut gelegt wird. Es handelt sich um einen Chip, der nicht größer
ist als eine Briefmarke und nur 20 Tausendstel Millimeter dick ist.
Darin befinden sich 900 Mikro-Leuchtdioden, die rotes Licht abstrahlen.

Haut wird nicht geschädigt

Der Chip verbraucht laut den Entwicklern 1.000 Mal weniger Energie als
ein phototherapeutischer Laser, der heute eingesetzt wird, um Haare
wieder wachsen zu lassen. Trotz der hohen LED-Dichte wird die Oberfläche
nicht so warm, dass die Haut geschädigt werden könnte. Der Chip ist,
obwohl so filigran, robust und flexibel, sodass er sich der Kopfhaut
anpasst. In Tests ist er 10.000 Mal gebogen und wieder geglättet worden,
ohne dass er seine Funktion verlor.

Dass es tatsächlich funktioniert, zeigen Tests an Mäusen, die per
Rasierer eine Tonsur verpasst bekamen. Sie wurden mit dem Chip
behandelt. Bei einer Kontrollgruppe, ebenfalls rasiert, griffen die
Forscher nicht ein. Eine zweite Kontrollgruppe bekam Minoxidil, ein
Medikament, das das Haarwachstum beschleunigen soll. Es zeigte sich,
dass das Fell der 20 Tage lang täglich 15 Minuten lang mit rotem Licht
behandelten Mäuse deutlich schneller wuchs als das der übrigen
Versuchstiere. Außerdem waren die Haare länger.